Benimmregeln in Frankreich: 6 Tipps, die Sie beachten sollten
Franzosen und Deutschen wird häufig ein unterschiedlicher Charakter zugeschrieben, aber könnten die deutsche Gründlichkeit und die französische Kreativität nicht eine perfekte Symbiose bilden? Wer gute Geschäftsbeziehungen zu unserem Nachbarland pflegen möchte, sollte jedoch die typisch gallischen Fettnäpfchen tunlichst meiden. Wir haben für Sie Benimm- und Höflichkeitsregeln zusammengestellt, um sich tadellos zu verhalten, wenn Sie beruflich in Frankreich unterwegs sind.
2. Merkmale des Landes kennenlernen
3. Die Begrüßung in Frankreich
4. Das Geschäftsgespräch
5. Der Kleidungsstil
6. Abschlussbemerkung
Frankreich besitzt eine stark gegliederte, klassenorientierte Gesellschaft. Nicht nur die Oberschicht, sondern beispielsweise auch Intellektuelle oder Künstler bleiben gerne unter sich.
Die herrschende Klasse besteht aus alteingesessenen Großgrundbesitzern und Akademikern von Elite-Schulen und Universitäten, die schon von der Pike an gelernt haben, dass sie zu den Besten gehören.
Dies führt zum Einzelkämpfertum, so dass Teamarbeit weniger stark ausgeprägt ist. Unternehmen werden meist autoritär geführt und besitzen eine klar definierte Hierarchie.
Franzosen sind stolz auf ihre abwechslungsreiche Landschaft, ihre Sprache und Kultur. Wer darüber Bescheid weiß und noch dazu wenigstens etwas Französisch spricht, der hat Pluspunkte beim Gastgeber gesammelt.
Wer vor einem längeren Aufenthalt oder einer Geschäftsreise Land und Leute kennenlernen möchte, kann bei renommierten Reiseunternehmern wie dem Rundreisen-Team Touren in verschiedenen französischen Regionen buchen.
Wer das Land vorab privat erkundet, der kann mit weniger Druck und daher erfolgreicher in geschäftliche Verhandlungen treten. Auch andere Eigenheiten wie den signalintensiven Autoverkehr oder den Kampf mit den Behörden kann man da stressfrei testen.
Das Küssen zur Begrüßung und zum Abschied in Frankreich ist eine Wissenschaft für sich. Etwas ungewöhnlich mutet uns Germanen an, dass sich auch Männer zur Begrüßung küssen, vorzugsweise allerdings junge, verwandte oder befreundete.
Generell wird davor die Hand zur Begrüßung gedrückt, nicht geschüttelt. Bei offiziellen Anlässen wird der Wangenkuss häufig nur angedeutet oder gehaucht. Wie schauen die Bise-Modalitäten ansonsten aus? Hier ein regionspezifischer Überblick:
Großraum Paris, Centre, Pays de la Loire, Champagne: zwei bis vier Küsschen, beginnend mit der rechten Wange
Ost-Frankreich, Provence: häufig zwei Küsse, beginnend links
Finistère, Poitou: ein Küsschen
Drôme, Hérault, Gard, Vaucluse, Arles und Hautes-Alpes: drei Küsse
Zusätzlich sollte beachtet werden, dass die Anrede Bonjour ohne ergänzendes Madame oder Monsieur brüsk wirkt. Im Gegensatz dazu ist Salut eine umgangssprachliche Wendung, die lediglich privat verwendet werden sollte.
Bei privaten Einladungen sollte man eine Kleinigkeit mitbringen, beispielsweise Pralinen, eine Flasche Wein oder lokale Spezialitäten.
Wer sich länger geschäftlich in Frankreich aufhalten möchte, sollte unbedingt die Sprache lernen, auch wenn generell nicht erwartet wird, die Sprache perfekt zu beherrschen. Viel wichtiger ist es die französischen Höflichkeitsregeln zu kennen. Folgende Wendungen sollten lieber zu häufig als zu selten verwendet werden:
- Merci (Danke)
- S'il vous plait (Bitte)
- Excusez-moi (Entschuldigung)
- Pardon (Verzeihung)
Es ist in Geschäftsgesprächen nicht üblich, auf Effizienz zu pochen. Es geht auch darum, die anderen Personen kennenzulernen und ein funktionierendes Netzwerk und gute Beziehungen präsentieren zu können. Zudem ist der Respekt vor der Privatsphäre den Franzosen äußerst wichtig.
Im Allgemeinen legen Franzosen etwas mehr Wert auf Kleidung als Deutsche, und zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Geschäftsgarderobe ist deshalb dunkel und schlicht. Nach Büroschluss darf es etwas legerer sein, in der Freizeit sportlich, aber immer elegant.
Wer weitere Tipps, beispielsweise zum Verhalten beim Geschäftsessen in Frankreich sucht, wird hier fündig: Reiseknigge Frankreich
Insgesamt gilt bei einer (Geschäfts-)Reise ins Ausland, nicht nur nach Frankreich: Es ist weder vernünftig, sich kriecherisch den Sitten anzupassen und die eigenen zu verleugnen noch die kulturellen Gegebenheiten des Nachbarlandes komplett zu ignorieren. Wer sich in der Heimat zu benehmen weiß, der wird auch mit Respekt und Höflichkeit, aber ohne Anbiederung im Ausland eine gute Figur abgeben.
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