So viel Verspätung tolerieren Arbeitgeber in Frankreich
Es gehört zu den üblichen Klischees über Franzosen, dass sie gerne mal etwas später zur Arbeit erscheinen. Mehreren Umfragen zufolge würden ungefähr drei Viertel der Arbeitgeber eine Verspätung tolerieren. Aber wie viele Minuten darf man in Frankreich zu spät zur Arbeit kommen?
Viele der befragten Chefs gehen davon aus, dass ihre Angestellten bereits durchschnittlich 46 Minuten gearbeitet haben, bevor sie überhaupt im Büro erscheinen. Das macht der Auftraggeber der Studie auf der Seite lavienumerique.com deutlich.
Der Untersuchung zufolge, die unter 1000 Personen in Frankreich, England, Deutschland, Irland und den USA durchgeführt wurde, startet ein Fünftel der Mitarbeiter schon ab 7 Uhr morgens damit, berufliche E-Mails zu prüfen, häufig sogar vom Bett aus.
Die Studie hat gezeigt, dass im Durchschnitt Angestellte in Frankreich:
um 07:42 Uhr ihre E-Mails lesen
um 08:18 Uhr im Büro erscheinen
um 17:48 Uhr nach Hause gehen
Allerdings hören Arbeitnehmer erst gegen 19:19 Uhr damit auf, sich mit ihrer Arbeit zu beschäftigen. Im Schnitt sind Franzosen also täglich 12 Stunden bei der Arbeit. Natürlich besteht diese Arbeit eher darin, dass sie lediglich eine E-Mail öffnen oder bestimmte Informationen, die mit ihrem Beruf zu tun haben, lesen.
Die digitale Transformation der Arbeitswelt hat die Art und Weise wie wir arbeiten ganz klar verändert. Das hat zur Folge, dass viele Arbeitgeber weniger die Nachteile, als vielmehr die guten Seiten dieser Flexibilität sehen, sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter.
In England gestatten es sich daher viele Manager sogar, ihre Mitarbeiter zwischen 22 Uhr und Mitternacht anzurufen. Aber keine Sorge: Zumindest in Frankreich halten es die Arbeitgeber nach wie vor nicht für gerechtfertigt, jemanden nach 19 Uhr zu kontaktieren.
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