Anzeige jetzt schalten Finde Deinen deutsch-französischen Traumjob

Wofür Franzosen und Deutsche die Partnersprache lernen

Wofür Franzosen und Deutsche die Partnersprache lernen

Das Erlernen der Sprache des Nachbarlandes spielt eine bedeutende Rolle in den deutsch-französischen Beziehungen. Dennoch ist in beiden Ländern ein Rückgang der Lernendenzahlen zu verzeichnen. Wir beleuchten die Gründe, warum Franzosen Deutsch und Deutsche Französisch lernen, und präsentieren Ihnen aktuelle Statistiken zu den Lernendenzahlen.

 



Gründe für das Erlernen der Partnersprache

1. Gründe für das Erlernen der Partnersprache

Wofür Franzosen die deutsche Sprache lernen

Berufliche Perspektiven: Deutschland ist Frankreichs wichtigster Handelspartner. Deutschkenntnisse eröffnen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in Unternehmen mit deutsch-französischen Geschäftsbeziehungen.

Kulturelles Interesse: Die deutsche Kultur, Literatur und Geschichte faszinieren viele Franzosen und motivieren sie, die Sprache zu erlernen.

Bildungskooperationen: Es bestehen zahlreiche Austauschprogramme und Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Bildungseinrichtungen, die das Erlernen der deutschen Sprache fördern.

Wofür Deutsche die französische Sprache lernen

Internationale Bedeutung: Französisch ist eine Weltsprache mit etwa 321 Millionen Sprechern in 160 Ländern auf fünf Kontinenten. (Quelle: Institut français d'Allemagne)

Berufliche Vorteile: Frankreich ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands. Französischkenntnisse erhöhen die Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt und sind in vielen Branchen gefragt.

Kulturelle Bereicherung: Die französische Kultur, bekannt für ihre Literatur, Kunst und Gastronomie, zieht viele Deutsche an und motiviert sie, die Sprache zu lernen.


2. Aktuelle Statistiken zum Spracherwerb

Franzosen, die Deutsch lernen

Anzahl der Lernenden: Im Jahr 2024 lernten in Frankreich etwa 1,15 Millionen Schüler Deutsch. Zum Vergleich: 2015 waren es knapp eine Million Schüler, 2010 und 2005 rund 1,04 beziehungsweise 1,08 Millionen Schüler. (Quelle: Lutece Langue)

Rückgang über die Jahrzehnte: In den 1970er Jahren lernten noch etwa 36 % der französischen Schüler Deutsch. Dieser Anteil sank bis 1995 auf 22,9 % und lag 2023/2024 bei nur noch 15,7 %.

Deutsche, die Französisch lernen

Anzahl der Lernenden: Im Schuljahr 2023/2024 lernten 1,29 Millionen der insgesamt 8,44 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland Französisch. Dies entspricht einem Anteil von 15,3 %, dem niedrigsten Wert seit dem Schuljahr 1994/1995. (Quelle: Land NRW)

Regionale Unterschiede: Der Anteil der Französisch lernenden Schüler variiert stark je nach Bundesland. Im Saarland belegten 2023/2024 etwa 51,2 % der Schüler Französisch als Unterrichtsfach, in Rheinland-Pfalz 25,8 % und in Baden-Württemberg 24,3 %. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen waren es nur 10,6 %, in Sachsen-Anhalt 10,7 % und in Nordrhein-Westfalen 11,5 %.



Herausforderungen und Ausblick

3. Herausforderungen und Ausblick

Trotz der Bedeutung der Partnersprache für die bilateralen Beziehungen, den Arbeitsmarkt und die kulturelle Verständigung ist in beiden Ländern ein rückläufiges Interesse am Erlernen der jeweiligen Sprache festzustellen. Dieser Trend ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen:

Priorisierung des Englischen: Englisch ist die dominierende Fremdsprache an Schulen in Deutschland und Frankreich. Viele Schüler entscheiden sich daher gegen eine zweite oder dritte Fremdsprache, insbesondere wenn sie als schwerer empfunden wird.

Konkurrenz durch andere Sprachen: Neben Englisch erfreuen sich Sprachen wie Spanisch oder Chinesisch wachsender Beliebtheit, da sie als global nützlicher wahrgenommen werden. In Deutschland wird Spanisch mittlerweile häufiger als zweite Fremdsprache gewählt als Französisch.

Empfundene Schwierigkeit der Sprache: Sowohl Französisch als auch Deutsch gelten als komplexe Sprachen mit anspruchsvoller Grammatik. Vor allem die deutsche Satzstruktur oder die französischen Verbkonjugationen wirken abschreckend auf Lernende.

Weniger Lehrkräfte und Unterrichtsangebote: In beiden Ländern gibt es einen Mangel an qualifizierten Lehrkräften für die Partnersprache. Dadurch schrumpfen die Angebote in Schulen und Hochschulen, was sich wiederum negativ auf die Zahl der Lernenden auswirkt.

Förderung der Fremdsprache im Partnerland

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzen sich zahlreiche Institutionen und Initiativen für die Förderung der deutschen Sprache in Frankreich und der französischen Sprache in Deutschland ein.

  • Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW): Diese Einrichtung fördert Austauschprogramme für Schüler, Studierende und junge Berufstätige und bietet finanzielle Unterstützung für Bildungs- und Kulturprojekte. Seit seiner Gründung 1963 hat das DFJW über 9 Millionen junge Menschen aus beiden Ländern zusammengebracht.

  • Institut français und Goethe-Institut: Das Institut français unterhält in Deutschland mehrere Standorte, die Sprachkurse, kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote anbieten. Umgekehrt betreibt das Goethe-Institut in Frankreich Niederlassungen, die das Erlernen der deutschen Sprache fördern.

  • AbiBac-Programme: Diese ermöglichen es Schülern in beiden Ländern, gleichzeitig das Abitur und das französische Baccalauréat zu erwerben. Absolventen haben dadurch die Möglichkeit, ohne weitere Sprachprüfungen an Universitäten im Partnerland zu studieren.

  • Deutsch-französische Universitäten: Rund 6.500 Studierende nehmen jährlich an binationalen Studiengängen teil, die gemeinsam von deutschen und französischen Hochschulen angeboten werden. Bekannte Beispiele sind Sciences Po Paris mit der Freien Universität Berlin oder die Deutsch-Französische Hochschule (DFH).

Austauschprogramme und Schulpartnerschaften

Austauschprogramme und Schulpartnerschaften sind ein zentraler Baustein zur Förderung des Sprachenlernens. Beispiele hierfür sind:

  • Brigitte-Sauzay: Dieses Programm ermöglicht Schülern ab der 8. Klasse einen dreimonatigen Aufenthalt im Partnerland mit einem Gegenbesuch des Austauschpartners.

  • Voltaire: Bei diesem Programm handelt es sich um einen sechsmonatigen Austausch, bei dem Schüler jeweils ein halbes Jahr in der Familie des Austauschpartners verbringen.

  • Erasmus+: Bietet Studierenden und Auszubildenden die Möglichkeit, für ein oder zwei Semester in Frankreich oder Deutschland zu studieren.

Mehr dazu:

 
Olivier

Olivier Geslin