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Vermögen und Einkommen in Frankreich & Deutschland: Vergleich

Vermögen und Einkommen in Frankreich & Deutschland: Vergleich

Das Vermögen und Einkommen der Bevölkerung sind zentrale Indikatoren für die wirtschaftliche und soziale Lage eines Landes. Hier haben einen detaillierten Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland angestellt, basierend auf aktuellen Daten aus unterschiedlichen Quellen.

 



Einkommen in Deutschland und Frankreich

1. Einkommen in Deutschland und Frankreich

Durchschnittliches Jahreseinkommen

In Deutschland betrug das durchschnittliche Nettojahreseinkommen im Jahr 2022 etwa 29 400 Euro pro Person. Dies umfasst sowohl Arbeitnehmer als auch Selbstständige.

In Frankreich lag das entsprechende Einkommen bei 27 600 Euro, was eine leicht geringere Kaufkraft pro Kopf im Vergleich zu Deutschland bedeutet.

Damit liegt das durchschnittliche Einkommen in Deutschland um rund 6,5 % über dem in Frankreich. Dieser Unterschied ist vor allem auf die höhere Arbeitsproduktivität und den geringeren Anteil von Niedriglohnjobs in Deutschland zurückzuführen.

Median des Nettojahreseinkommens

In Deutschland belief sich der Median auf 23 800 Euro, was bedeutet, dass die Hälfte der Bevölkerung weniger als diesen Betrag verdient. Dies deutet auf eine relativ hohe Einkommensungleichheit hin.

In Frankreich lag der Median bei 22.300 Euro, was darauf hindeutet, dass die Einkommensverteilung in Frankreich insgesamt etwas gleichmäßiger ist.

Der Unterschied beim Median verdeutlicht, dass die mittleren Einkommensschichten in Deutschland nominal besser gestellt sind, auch wenn beide Länder ähnliche soziale Schichtenstrukturen aufweisen.

Lohnungleichheit

Der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit misst (0 bedeutet vollkommene Gleichheit, 1 maximale Ungleichheit), liegt in Deutschland bei 0,31 und in Frankreich bei 0,29. Dies zeigt, dass die Einkommensungleichheit in Frankreich etwas geringer ist als in Deutschland.

In Deutschland haben die oberen 10 % der Einkommensbezieher einen größeren Anteil am Gesamteinkommen (rund 35 %) als in Frankreich, wo es etwa 32 % beträgt.


2. Vermögen in Deutschland und Frankreich

Durchschnittliches Vermögen pro Erwachsenem

In Deutschland betrug das durchschnittliche Vermögen pro Kopf etwa 230 000 Euro (im Jahr 2023), wovon ein erheblicher Anteil auf Immobilien und Finanzanlagen entfällt.

In Frankreich war es höher und lag bei 250 000 Euro pro Person. Immobilienbesitz spielt hier ebenfalls eine zentrale Rolle, insbesondere durch die verbreitete Eigentumsbildung in ländlichen Regionen.

Dieser Unterschied ist vor allem auf die höhere Eigentumsquote in Frankreich sowie eine stärkere Vermögensbildung durch Immobilien zurückzuführen. Auch kulturelle Unterschiede in der Spar- und Anlagepolitik tragen dazu bei.

Medianvermögen

Während das Medianvermögen in Deutschland bei 65 000 Euro liegt, erreicht es in Frankreich 113 000 Euro. Dies deutet auf eine stärkere Konzentration des Vermögens in den Händen weniger Wohlhabender in Deutschland hin.

In Deutschland besitzen die oberen 10 % der Bevölkerung etwa 60 % des Gesamtvermögens, während es in Frankreich rund 50 % sind.

Das höhere Medianvermögen in Frankreich zeigt, dass Vermögen dort breiter gestreut ist, was auf eine weniger stark ausgeprägte Schere zwischen Arm und Reich hinweist.

Eigentumsquote

In Deutschland besitzen etwa 50 % der Haushalte Wohneigentum, was im europäischen Vergleich als niedrig gilt. Gründe dafür sind unter anderem hohe Immobilienpreise in Ballungsräumen sowie eine traditionell starke Mietkultur.

In Frankreich liegt der Anteil der Eigentümer bei 58 %, wobei vor allem in ländlichen Gebieten eine hohe Eigentumsquote zu verzeichnen ist. Staatliche Förderprogramme wie steuerliche Anreize zum Wohnungskauf tragen ebenfalls zur höheren Eigentumsquote bei.

Die höhere Eigentumsquote in Frankreich trägt zur größeren Vermögensverteilung bei und reflektiert auch unterschiedliche Wohnungsmarktsituationen sowie politische Förderungen. In Deutschland hingegen wird der Vermögensaufbau stärker durch Finanzanlagen geprägt, die weniger gleichmäßig verteilt sind.



Weitere Unterschiede zwischen beiden Ländern

3. Weitere Unterschiede zwischen beiden Ländern

Rentensysteme und Altersvorsorge

In Deutschland basiert das Rentensystem stark auf der gesetzlichen Rentenversicherung, die durch private und betriebliche Vorsorge ergänzt wird. Vermögensaufbau im Alter erfolgt häufig durch Kapitalanlagen.

In Frankreich gibt es ein umlagefinanziertes Rentensystem mit einer stärkeren Betonung auf staatlicher Altersvorsorge, was die private Vermögensbildung beeinflusst.

Steuerliche Belastungen

In Frankreich ist die steuerliche Belastung durch Einkommensteuern und Sozialabgaben insgesamt höher, was das verfügbare Einkommen reduziert, aber auch eine umfassendere soziale Absicherung ermöglicht.

Im Vergleich bietet Deutschland mehr Möglichkeiten für Steuervergünstigungen, z. B. durch Absetzbarkeit von Ausgaben für private Vorsorge.

Zusammenfassend lässt sich sagen ...

Deutschland und Frankreich unterscheiden sich in Bezug auf Vermögen und Einkommen in mehreren wesentlichen Punkten:

Im Durchschnitt liegt Deutschland beim Einkommen leicht vor Frankreich, hat jedoch eine höhere Ungleichheit. Niedriglohnsektoren und regionale Unterschiede sind in Frankreich geringer ausgeprägt.

Beim Vermögen führt Frankreich, insbesondere beim Median, was auf eine breitere Verteilung und eine höhere Eigentumsquote hinweist. Historische und kulturelle Unterschiede, etwa bei der Rolle von Immobilien und der sozialen Absicherung, prägen die Strukturen beider Länder.

Diese Unterschiede werfen wichtige Fragen zu den gesellschaftlichen Modellen und der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung beider Länder auf.

Mehr dazu:

 
Olivier

Olivier Geslin