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Gehälter in Frankreich: Nur geringe Lohnerhöhungen für 2026 erwartet

Gehälter in Frankreich: Nur geringe Lohnerhöhungen für 2026 erwartet

Wer verdient 2026 in Frankreich am meisten dazu? Trotz politischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Vorsicht bleiben viele Unternehmen gezwungen, attraktive Gehälter zu bieten – besonders in Sektoren mit Fachkräftemangel. Eine neue Studie von PageGroup zeigt, welche Berufe im kommenden Jahr besonders stark von Gehaltserhöhungen profitieren. Von Technik über IT bis hin zu nachhaltigen Schlüsselpositionen: Wer jetzt die richtigen Kompetenzen mitbringt, hat beste Chancen auf ein sattes Plus auf dem Gehaltszettel.



1. Schwache Lohnerhöhungen im Jahr 2026

1. Schwache Lohnerhöhungen im Jahr 2026

Die Gehälter in Frankreich sollen sich auch im Jahr 2026 nur moderat entwickeln. Nach einer durchschnittlichen Erhöhung zwischen 1,5 % und 2 % im Jahr 2025 erwartet die aktuelle Studie von PageGroup ähnliche Werte für 2026. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer zwar mit einem kleinen Plus rechnen können, dieses aber nicht wesentlich über das Vorjahresniveau hinausgeht.

Laut Laurent Blanchard, Geschäftsführer von PageGroup Frankreich, bleibt der wirtschaftliche Kontext angespannt: schwaches Wachstum, stagnierende Arbeitslosigkeit und lediglich 15 % der Unternehmen planen Neueinstellungen. In diesem Umfeld wirken Lohnerhöhungen eher symbolisch als spürbar. Für Arbeitnehmer aus Deutschland, die in Frankreich arbeiten möchten, ist es wichtig zu verstehen, dass der französische Arbeitsmarkt stabil, aber vorsichtig bleibt.



2. Lohnerhöhungen im Vergleich zur Inflation

2. Lohnerhöhungen im Vergleich zur Inflation

Obwohl die Gehaltserhöhungen nur gering ausfallen, übertreffen sie dennoch die Inflation. Im Juli 2025 lag die Teuerungsrate laut Insee bei etwa 1,5 %. Mit prognostizierten Lohnerhöhungen von rund 2 % ergibt sich also ein kleiner realer Kaufkraftgewinn für die Beschäftigten.

Für viele Arbeitnehmer bleibt dieser Gewinn jedoch begrenzt. Vor allem in Großstädten wie Paris, Lyon oder Bordeaux steigen die Lebenshaltungskosten schneller als die Einkommen. Besonders stark betroffen sind Mieten, Energie und Transport. Ein Beispiel: In Paris beträgt die durchschnittliche Miete für eine 50 m²-Wohnung rund 1.200 € pro Monat – fast 40 % des Nettoeinkommens eines Angestellten mit einem Gehalt von 3.000 €.



3. Prognosen von Studien und Beratungsunternehmen

3. Prognosen von Studien und Beratungsunternehmen

Mehrere Studien bestätigen die moderaten Lohnerwartungen für 2026. Die Untersuchung von LHH, die unter 200 Unternehmen durchgeführt wurde, geht von einer Erhöhung von etwa 2 % aus – ein Zeichen für eine Stabilisierung nach den großen Schwankungen der letzten Jahre.

Das Beratungsunternehmen Deloitte prognostiziert für 2025 eine Lohnerhöhung von 2,5 % bei Arbeitern und Angestellten (OETAM) und 2,3 % bei Führungskräften. Für 2026 sieht Deloitte ein „Zurück zur Normalität“ nach zwei Jahren außergewöhnlich hoher Anpassungen aufgrund der Inflation. Diese Zahlen zeigen, dass Frankreich zwar keine starke Lohnpolitik betreibt, jedoch auf ein Gleichgewicht zwischen Kostenkontrolle und Mitarbeiterbindung setzt.



4. Alternative Vorteile statt Lohnerhöhungen

4. Alternative Vorteile statt Lohnerhöhungen

Da viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen – laut PageGroup betrifft dies 70 % der Firmen – setzen Arbeitgeber zunehmend auf andere Maßnahmen als reine Lohnerhöhungen. Dazu zählen Essenszuschüsse (50 % der Unternehmen), Unterstützung bei Transportkosten (30 %) oder leistungsabhängige Boni (ein Drittel der Firmen).

Für ausländische Fachkräfte, insbesondere aus Deutschland, bedeutet das, dass der Gesamtwert des Vergütungspakets in Frankreich oft über den reinen Bruttolohn hinausgeht. Diese Vorteile sind steuerlich interessant und können den Unterschied ausmachen. Besonders beliebt ist in Frankreich auch die betriebliche Krankenversicherung, die von fast allen Unternehmen angeboten wird und erhebliche Kosten für Arbeitnehmer reduziert.



5. Mehr Gleichheit und Transparenz bei Gehältern

5. Mehr Gleichheit und Transparenz bei Gehältern

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen. Laut Deloitte ist das durchschnittliche Gender Pay Gap im Jahr 2025 auf 2,3 % gesunken, nach 3,8 % im Jahr 2024. Dies ist teilweise auf die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz zurückzuführen, die Unternehmen zwingt, gerechtere und nachvollziehbare Vergütungspraktiken einzuführen.

Laut einer Umfrage von PageGroup halten 7 von 10 Arbeitnehmern ihre Arbeitgeber für nicht transparent genug in Bezug auf Gehälter. Mehr als die Hälfte wäre bereit, ihren Job zu kündigen, wenn sie eine Ungerechtigkeit feststellen würden. Diese Entwicklung zwingt französische Unternehmen, ihre HR-Strategien zu überdenken und sich stärker auf Fairness und Attraktivität zu konzentrieren.



6. Fazit: Tipps für deutsche Kandidaten bei Gehaltsverhandlungen in Frankreich

6. Fazit: Tipps für deutsche Kandidaten bei Gehaltsverhandlungen in Frankreich

Für deutsche Bewerber, die eine Karriere in Frankreich anstreben, bedeutet die aktuelle Situation, dass hohe Gehaltssprünge 2026 eher unwahrscheinlich sind. Dennoch können Sie mit einer guten Strategie Ihre Chancen auf ein attraktives Gesamtpaket erhöhen.

  • Verhandeln Sie Zusatzleistungen: Da viele Unternehmen auf Essenszuschüsse, Transportbeteiligungen oder Boni setzen, lohnt es sich, diese Punkte aktiv im Gespräch anzusprechen.
  • Nutzen Sie den Fachkräftemangel: Besonders im IT-Bereich, im Ingenieurwesen und im Gesundheitswesen haben Bewerber weiterhin eine starke Position. Erwähnen Sie Ihre internationale Erfahrung und Sprachkenntnisse als Pluspunkt.
  • Informieren Sie sich über regionale Unterschiede: Während die Gehälter in Paris höher sind, sind auch die Lebenshaltungskosten dort deutlich teurer. In Städten wie Nantes, Lille oder Toulouse sind die Gehälter niedriger, aber die Kaufkraft kann höher sein.
  • Transparenz einfordern: Durch die EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz haben Sie das Recht, faire Informationen einzusehen. Nutzen Sie dies als Argument in Verhandlungen.

Kurz gesagt: Auch wenn die durchschnittlichen Gehaltserhöhungen schwach bleiben, gibt es für deutsche Fachkräfte viele Möglichkeiten, ein attraktives Vergütungspaket in Frankreich zu sichern. Eine sorgfältige Vorbereitung auf die Verhandlung ist dabei entscheidend.

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