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Die ersten Tage im neuen Job in Frankreich meistern: 7 Tipps

Die ersten Tage im neuen Job in Frankreich meistern: 7 Tipps

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Diese Redewendung gilt nicht nur auf privater Ebene, sondern auch im Berufsleben. Wer einen neuen Job anfängt, steht vor vielen Herausforderungen, besonders im Ausland. Wir verraten Ihnen, wie Sie sich schnell in einem neuen Unternehmen in Frankreich integrieren und einleben können.



Das Savoir-vivre des Unternehmens kennen

1. Das Savoir-vivre des Unternehmens kennen

Schon bei der Vorbereitung auf das französische Vorstellungsgespräch sollten Sie natürlich einige Informationen zum Unternehmen herausgefunden haben und die besonderen Gegebenheiten zumindest bis zu einer gewissen Tiefe kennen. Manche Details sind allerdings nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar.

Daher lohnt es sich, in den ersten Tagen bei Ihrem neuen Unternehmen, sofern es nicht bereits im Vorfeld möglich ist, genau auf solche Dinge zu achten. So können Sie vermeiden, dass gleich etwas zwischen Ihnen und Ihren Kollegen steht, nur weil Sie etwas nicht kennen. Wenn Sie merken, dass zum Beispiel alle männlichen Mitarbeiter Krawatte tragen, sollten Sie als Mann auch jeden Tag eine tragen, um nicht hierarchische Abfolgen oder interne Erwartungen zu verletzen.

Suchen Sie doch einfach nach Ihrer Firma im Internet, vielleicht können Sie beispielsweise bei LinkedIn etwas mehr über die Unternehmenskultur erfahren?

Der Begriff Savoir-vivre ist nicht nur im Alltagsleben gültig, sondern auch in der Arbeitswelt. Damit ist nicht nur gemeint, dass man gewisse Regeln der Höflichkeit einhält, sondern auch, dass man den anderen mit Sympathie begegnet und versucht dessen Sicht der Dinge zu verstehen. Um also noch ein Sprichwort heranzuziehen: Der Ton macht die Musik!

Es nützt weder Ihnen noch dem Unternehmen, wenn Sie fachlich zwar spitze sind, im alltäglichen Miteinander aber "untauglich" sind und allen mit Misstrauen begegnen. Ein freundliches "Bonjour", wenn Sie morgens ankommen, kann eines von vielen Details sein, dass das Miteinander angenehm macht.


2. Die passende Anrede

Ein wichtiger Punkt ist auch die Anrede: Wird geduzt oder gesiezt, eventuell beide Formen gemischt (Vorname aber "Sie"), gibt es hierarchische Unterschiede in der Kommunikation?

Letzteres ist vor allem in Frankreich ein Thema, wo hierarchische Strukturen etwas stärker betont und eingehalten werden müssen, als das in Deutschland in einigen Branchen der Fall ist.



Duzen oder Siezen

3. Warum Kaffeepausen so wichtig sind

Die Pause-café ist für die Mehrheit der französischen Arbeitnehmer ein essentieller Bestandteil im Alltag, da man durch das etwas ungezwungenere Zusammensein mit den Kollegen am Kaffeeautomaten doch sehr oft auf einer anderen Ebene ins Gespräch kommen kann als am Schreibtisch, und man außerdem auch immer auf dem aktuellen Stand des "Flurtalks" bleibt.

Verschiedene Studien haben außerdem nachgewiesen, dass Kaffeepausen einerseits das Arbeitsklima deutlich verbessern können und andererseits auch die Konzentration fördern. Es lohnt sich also, an dieser Tradition teilzuhaben und auch auf diesem Wege mit den neuen Kollegen in Kontakt zu kommen.


4. Pünktlichkeit in Frankreich

Natürlich sollten Sie gerade anfangs darauf achten pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen.

In einem deutschen Unternehmen ist man gewohnt, dass ein Meeting auch wirklich um 14:30 Uhr anfängt, wenn es für diese Uhrzeit festgesetzt war oder aber, dass eine Lieferung auch tatsächlich am vereinbarten Tag ankommt.

Wenn Sie dies auch bei unserem Nachbarn erwarten, könnten Sie enttäuscht werden. In Frankreich spiegelt sich das berühmte Laissez-faire auch in der Arbeitswelt wieder, daher sollten Sie nicht allzu genervt sein, wenn Dinge mal länger dauern, als veranschlagt.



Bescheidenheit hilft weiter

5. Bescheidenheit hilft weiter

Wenn eine Sache bei einem neuen Mitarbeiter gar nicht gerne gesehen ist, dann ist es Kritik. Wer neu ist, sollte nicht ab dem ersten Tag versuchen, alle Vorgänge in dem Unternehmen zu revolutionieren, frei nach dem Motto "Bisher habe ich das aber immer so gemacht..." oder "Dieses System finde ich nicht vorteilhaft. Besser wäre...".

Natürlich können Sie mit der Zeit Änderungsvorschläge in Ihrem Arbeitsbereich einbringen oder durchsetzen, aber ein bisschen Bescheidenheit und Zurückhaltung in den ersten Monaten wird sicher sehr viel positiver bewertet werden, als ein allzu voranpreschendes Verhalten.

Beobachten Sie erst einmal genau die Vorgehensweise der Kollegen in Situationen, in denen ein bestehendes System kritisiert oder etwas verändert werden soll, um zu wissen, wie in Ihrer neuen Firma damit umgegangen wird.

Dennoch kann es auch zu Beginn der Arbeitsaufnahme zu Konflikten unter Kollegen kommen. Versuchen Sie in einer solchen Situation nicht "auf Angriff" zu gehen, sondern fangen Sie Ihre Argumentationen zunächst damit an, dass Sie sagen "Oui, vous avez raison...", um nicht von vornherein ein Gespräch abzublocken, sondern eine Lösung finden zu können.

In den meisten Fällen handelt es sich sowieso eher um ein formales, als um ein wirklich inhaltliches Problem.


6. Offen auf Kollegen zugehen

Leider ist nicht in allen Firmen gewährleistet, dass eine schnelle Eingliederung in die Unternehmensstruktur auf der zwischenmenschlichen Ebene durch verschiedene Maßnahmen schnell gelingt.

Sollten Sie zum Beispiel nicht gleich am ersten Tag eine Führung durch das Unternehmen erhalten haben bei dem Sie den anderen Mitarbeitern vorgestellt worden sind, können Sie auch gerne Ihren direkten Vorgesetzten darum bitten, dies noch nachzuholen.

Aber selbst wenn eine solche allgemeine Vorstellung gar nicht stattfindet, sollten Sie sich keineswegs "verkriechen", sondern auch mal die Initiative selbst in die Hand nehmen und auf die Kollegen zugehen, mit denen Sie in Ihrem zukünftigen Alltag eng zusammenarbeiten werden.

Versuchen Sie sich von Beginn an ein persönliches Netzwerk aufzubauen, da in Frankreich die privaten Beziehungen eine deutlich größere Rolle im Berufsleben spielen als in Deutschland.

Nebenbei können Sie auch hier viel über das Unternehmen lernen, wenn Sie ein offenes Ohr für die Kollegen haben und viele kennenlernen, indem Sie zuhören anstatt sich selbst in den Vordergrund zu drängen.

Denken Sie daran, dass kein Personalchef einen Mitarbeiter über die Probezeit hinaus beschäftigen wird, der eine Art Querschläger in seinem eingespielten Team darstellt.



Mit dem Vorgesetzten austauschen

7. Mit dem Vorgesetzten austauschen

Wenn die ersten Arbeitswochen hinter Ihnen liegen, ist es hilfreich mit dem Vorgesetzten noch einmal Rücksprache zu halten, um zu erfahren wie es mit Ihrer Integration in das französische Unternehmen auf professioneller und zwischenmenschlicher Ebene aussieht.

Dabei ist es wichtig, den richtigen Moment für dieses Gespräch zu finden. Ein guter Zeitpunkt wäre beispielsweise Ihre dritte Woche im Unternehmen, da es weder zu früh, noch zu spät stattfinden sollte. Achten Sie vor allem darauf, dass dieser Austausch nicht zu spät stattfindet, damit Sie eventuelle Antipathien oder Probleme mit Kollegen gleich zu Beginn ausmerzen können.

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