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Ich kündigte meinen Konzern-Job, um mich selbstständig in Frankreich zu machen – diese Tipps helfen euch beim Neuanfang

Ich kündigte meinen Konzern-Job, um mich selbstständig in Frankreich zu machen – diese Tipps helfen euch beim Neuanfang

In einer Welt voller Konventionen und sicherer Karrierewege entschied sich Sonja für das Ungewöhnliche: Sie kündigte ihren gut bezahlten Job in einem deutschen Konzern, um ihren Traum zu verwirklichen und ihr eigenes Unternehmen in Frankreich zu gründen. Mitten im Herzen von Lyon wagte sie den Schritt ins Unbekannte, voller Mut und Entschlossenheit. Doch der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht einfach. Von administrativen Hürden bis hin zu kulturellen Herausforderungen – Sonjas Geschichte zeigt, wie sie all diese Hindernisse meisterte und sich ein neues Leben aufbaute. Hier sind ihre wichtigsten Tipps und Erfahrungen, die auch euch inspirieren können, euren eigenen Neuanfang zu wagen.

 

1. Warum Sonja ihren sicheren Job gekündigt hat

1. Warum Sonja ihren sicheren Job gekündigt hat

Sonja hatte eine vielversprechende Karriere bei einem renommierten deutschen Konzern, der in Frankreich expandierte. Seit sie nach Lyon gezogen war, konnte sie dort auf gute Aufstiegschancen und ein stabiles Einkommen von rund 60.000 Euro brutto im Jahr zählen. Ihre Position als Projektleiterin im Bereich nachhaltige Entwicklung bot zwar eine gewisse Erfüllung, jedoch fühlte sie sich zunehmend eingeengt. Die festen Strukturen und das langsame Tempo der Entscheidungsfindung waren frustrierend. In einem typischen Konzern dauert es oft mehrere Monate, um eine neue Strategie vollständig umzusetzen, was Sonja als sehr hemmend empfand. Sie war eine Macherin und hatte zunehmend das Gefühl, dass ihre Ideen in diesem Umfeld nur langsam umgesetzt werden konnten.

Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie ihre Abende damit verbrachte, Inspirationsquellen für ein eigenes Unternehmen zu durchforsten. Während ihres Urlaubs in der Provence, vor etwa einem Jahr, traf sie auf Franziska, eine ehemalige Kollegin, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und eine Beratungsfirma für nachhaltige Verpackungen gegründet hatte. Franziska berichtete, dass sie bereits im zweiten Jahr ihrer Selbstständigkeit einen Umsatz von 100.000 Euro erwirtschaftete. Diese Begegnung beeindruckte Sonja und weckte ihre Neugier.

Sonja begann, ihre Finanzen zu analysieren und entdeckte, dass sie etwa 20.000 Euro an Ersparnissen hatte, genug, um sich für die ersten sechs Monate ohne Einkünfte abzusichern. Dennoch plagten sie Zweifel: „Was, wenn ich scheitere?“, dachte sie. Doch die Aussicht, endlich selbst über ihre Projekte zu entscheiden und ihre eigenen Ideen in die Tat umzusetzen, war zu verlockend. Also wagte sie den Schritt. Sie bereitete eine detaillierte Planung für ihre Geschäftsidee vor, las mehrere Bücher über Unternehmensgründung und besuchte Workshops für Jungunternehmer, um sich das nötige Wissen anzueignen.

Schließlich traf sie die Entscheidung: Sonja kündigte, und während sie den Brief abgab, fühlte sie eine Mischung aus Angst und Aufregung. Doch die Vorstellung, ihr eigener Chef zu sein und die 30-Stunden-Meetings gegen die Freiheit zu tauschen, endlich an Projekten zu arbeiten, die wirklich etwas bewegen, gab ihr den letzten Schub. Lyon, mit seiner blühenden Start-up-Kultur und den vielen Innovationszentren wie dem Pôle Pixel und dem H7, bot genau den richtigen Boden für ihre Vision, und sie wusste: Jetzt oder nie.



2. Erste Schritte zur Selbstständigkeit in Frankreich

2. Erste Schritte zur Selbstständigkeit in Frankreich

Der erste Schritt in Sonjas Reise in die Selbstständigkeit war der Gang zur URSSAF, der französischen Behörde, die die Sozialabgaben für Selbstständige verwaltet. Der Prozess war nicht ganz einfach, denn es mussten zahlreiche Formulare ausgefüllt und mehrere Dokumente bereitgestellt werden, darunter Nachweise über ihren Wohnsitz und ihre Identität. Nach ihrer Anmeldung als „auto-entrepreneur“, also Kleinunternehmerin, musste sie ihre ersten Beiträge zahlen, die sich je nach Einkommen zwischen 12 und 22 Prozent bewegen. Sonja hatte das Glück, die Unterstützung von Marie, einer französischen Freundin, zu haben, die ihr durch den bürokratischen Dschungel half.

Neben den administrativen Anforderungen stand Sonja auch vor der Frage, wie sie sich am besten positionieren und Kunden gewinnen könnte. Sie wusste, dass Lyon ein lebendiger Ort für Nachhaltigkeitsinitiativen und Umweltprojekte ist, daher wollte sie sich in dieser Nische positionieren. Ihr Ziel war es, innerhalb der ersten drei Monate mindestens drei Kunden zu gewinnen, um monatliche Einnahmen von 2.500 Euro zu erzielen. Also investierte sie in Marketing-Tools wie eine professionelle Website und schaltete Anzeigen auf LinkedIn und Facebook, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Sie setzte ein Startbudget von 5.000 Euro fest, das sie in Werbung und die Gestaltung ihres Firmenauftritts investieren wollte.

Außerdem besuchte sie regelmäßig Networking-Events und Branchenmessen wie die Pollutec in Lyon, wo sie gleich beim ersten Mal auf Anne, die Geschäftsführerin eines lokalen Start-ups für nachhaltige Stadtplanung, traf. Anne war beeindruckt von Sonjas Erfahrungen und engagierte sie für ein erstes Projekt. Mit einem Honorar von 1.200 Euro war dies Sonjas erster Kunde, und die Zusammenarbeit brachte ihr nicht nur Einkommen, sondern auch neue Kontakte und Empfehlungen.

Zusätzlich nutzte Sonja Co-Working-Spaces wie das H7 , ein großes Zentrum für Start-ups in Lyon, wo sie nicht nur Arbeitsräume fand, sondern auch Teil einer inspirierenden Community wurde. Hier konnte sie sich mit anderen Gründerinnen austauschen und wertvolle Tipps erhalten. Der Co-Working-Space kostete sie etwa 250 Euro pro Monat, aber die Investition lohnte sich: Innerhalb der ersten drei Monate konnte Sonja so zwei weitere Kunden gewinnen und ihre monatlichen Einnahmen auf 3.000 Euro steigern.

All diese Schritte waren entscheidend für ihren Start als Selbstständige in Frankreich. Sie halfen ihr, sich zu etablieren und den Grundstein für ein stabiles Geschäft zu legen.



3. Herausforderungen und Tipps für den Start

3. Herausforderungen und Tipps für den Start

Die ersten Monate in der Selbstständigkeit waren für Sonja eine intensive Lernphase. Einer der größten Stolpersteine war die französische Bürokratie, die sie oft an ihre Grenzen brachte. Sie erinnert sich noch gut an den Tag, als sie zum dritten Mal beim örtlichen Finanzamt vorsprechen musste, weil ihre Steuernummer nicht korrekt registriert war. Solche Probleme kosteten sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Nerven. In Frankreich kann es schon einmal mehrere Wochen dauern, bis alle Formalitäten geregelt sind, und manchmal sind Fehlkommunikationen zwischen den Behörden an der Tagesordnung. Doch Sonja ließ sich nicht entmutigen. Sie fand heraus, dass es Organisationen wie die Chambre de Commerce et d’Industrie (CCI) gibt, die kostenlose Beratungen für Unternehmer anbieten. Diese Hilfe erwies sich als Gold wert und sparte ihr letztlich Hunderte von Euro an Beratungsgebühren.

Auch das Thema Steuern stellte Sonja vor einige Herausforderungen. In Frankreich ist das Steuersystem für Selbstständige komplexer als in Deutschland. Zum Beispiel gibt es die cotisation foncière des entreprises (CFE) , eine jährliche Abgabe, die jeder Unternehmer zahlen muss, unabhängig davon, ob er Gewinne macht oder nicht. Als Sonja im Dezember ihre erste CFE-Rechnung über 450 Euro erhielt, war sie überrascht. Sie hatte diese Ausgabe nicht eingeplant und musste ihr Budget kurzfristig anpassen. Nach dieser Erfahrung rät sie anderen Selbstständigen, von Anfang an ein separates Konto für unvorhergesehene Steuerausgaben einzurichten. Sonja empfiehlt, mindestens 15 Prozent der Einnahmen für Steuern und Abgaben zurückzulegen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Eine weitere Herausforderung war die Kundengewinnung. Sonja hatte zwar erste Kunden, aber der Wettbewerb in ihrer Nische war hart, und sie musste lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Mehrere Male erhielt sie Absagen, und einige potenzielle Kunden zogen ihre Angebote zurück. Statt sich entmutigen zu lassen, begann Sonja, sich auf ihre Einzigartigkeit zu konzentrieren und differenzierte ihre Dienstleistung durch eine individuelle Beratung und maßgeschneiderte Nachhaltigkeitsstrategien. In den ersten sechs Monaten investierte sie mehrere Tausend Euro in Weiterbildungskurse und Zertifizierungen im Bereich nachhaltige Entwicklung, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Zum Glück zahlte sich diese Strategie aus. Sie konnte ihren ersten Großkunden gewinnen, ein Unternehmen im Bereich Biokosmetik, das sie langfristig als Beraterin engagierte. Der Vertrag brachte ihr monatlich 3.000 Euro ein und verschaffte ihr eine gewisse finanzielle Stabilität. Doch Sonja war sich bewusst, dass sie weiter hart arbeiten musste, um das Geschäft am Laufen zu halten. Sie investierte daher in Projektmanagement-Software, um effizienter zu arbeiten und ihre Kundenprojekte besser zu verwalten. Die monatlichen Kosten von ca. 50 Euro für diese Software sah sie als lohnende Investition an, da sie ihr half, Zeit zu sparen und den Überblick zu behalten.

Diese Herausforderungen lehrten Sonja, flexibel und kreativ zu bleiben und nie die Geduld zu verlieren. Heute teilt sie gerne ihre Tipps mit anderen, die ebenfalls davon träumen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. „Es wird nicht einfach“, sagt sie, „aber es lohnt sich, wenn man bereit ist, zu kämpfen und sich immer wieder neu zu erfinden.“



4. Vorteile des Lebens und Arbeitens in Frankreich

4. Vorteile des Lebens und Arbeitens in Frankreich

Sonja ist mittlerweile seit einigen Jahren selbstständig und kann die Vorteile des Lebens und Arbeitens in Frankreich voll und ganz genießen. Sie hat sich besonders in Lyon verliebt, eine Stadt, die sich ideal für Unternehmer eignet. Sie schätzt die Nähe zu den Alpen und der Mittelmeerküste, die beide in nur zwei Stunden mit dem Zug erreichbar sind, und die vielen Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. „An einem Samstagmorgen gehe ich oft auf den Markt an der Saône und genieße ein Croissant, bevor ich mich auf den Weg in die Berge mache – diese Flexibilität ist unbezahlbar“, erzählt sie.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Sonja ist die Work-Life-Balance, die sie als Selbstständige in Frankreich gefunden hat. In Deutschland hätte sie es nie für möglich gehalten, eine Woche mit 30 Arbeitsstunden als erfolgreich zu betrachten. Doch in Frankreich ist das Arbeiten nach festen Bürozeiten weniger verbreitet, was es ihr ermöglicht, ihre Arbeit an ihre Bedürfnisse anzupassen. Die französische Kultur schätzt das Leben außerhalb der Arbeit – eine Philosophie, die Sonja übernommen hat. Durch ihre selbstständige Tätigkeit hat sie mehr Zeit für sich und kann spontan Kurzurlaube planen, ohne sich an strikte Urlaubsregelungen halten zu müssen.

Darüber hinaus profitiert sie vom französischen Gesundheitssystem, das für seine umfassende und erschwingliche medizinische Versorgung bekannt ist. Sonja zahlt etwa 300 Euro pro Monat für ihre Krankenversicherung, was ihr einen umfassenden Versicherungsschutz bietet, der sowohl Allgemein- als auch Spezialbehandlungen abdeckt. Sie ist beeindruckt, wie schnell sie bei Bedarf einen Termin bekommt, und wie unkompliziert die Rückerstattung ihrer medizinischen Ausgaben funktioniert. Dies gibt ihr ein zusätzliches Sicherheitsgefühl und lässt sie das Leben als Selbstständige entspannter angehen.

Auch steuerliche Anreize und die Unterstützung für Unternehmer sind in Frankreich attraktiv. Sonja nimmt regelmäßig am Programme Jeune Entreprise Innovante (JEI) teil, das Start-ups und innovative Unternehmen durch Steuererleichterungen fördert. Dadurch konnte sie in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit bis zu 50 % der Sozialabgaben sparen. Lyon selbst ist ein aufstrebendes Zentrum für Green Business und Innovation, was Sonja die Chance bietet, Teil einer Gemeinschaft von gleichgesinnten Unternehmern zu sein. Sie ist regelmäßig Gast bei Veranstaltungen im Hôtel de la Métropole und tauscht sich mit anderen Unternehmern über die neuesten Trends aus.

All diese Vorteile zeigen Sonja, dass ihre Entscheidung, nach Frankreich zu ziehen und sich dort selbstständig zu machen, die richtige war. Die Kombination aus kultureller Vielfalt, unternehmerischen Chancen und einem hohen Lebensstandard macht für sie Frankreich zum idealen Ort, um als Selbstständige zu leben und zu arbeiten. „Es war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt Sonja heute voller Überzeugung.

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Jérôme

Jérôme Lecot