Checkliste für Ihre Gesundheit: Alles, was Sie vor Ihrem Umzug nach Frankreich erledigen sollten
Wer sich entscheidet, nach Frankreich zu ziehen, sei es für eine neue berufliche Herausforderung oder um sich dort dauerhaft niederzulassen, sollte sich gut auf das französische Gesundheitssystem vorbereiten. Eine sorgfältige Planung im Vorfeld kann mögliche Überraschungen vermeiden und den Übergang erleichtern. In diesem Artikel finden Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Gesundheitsmaßnahmen, die vor Ihrer Abreise zu berücksichtigen sind: von der Anmeldung bei der Krankenversicherung bis hin zur Vorbereitung der erforderlichen Gesundheitsdokumente. So können Sie sicherstellen, dass Sie und Ihre Familie in Frankreich gut versorgt sind.
2. Auswahl und Anmeldung bei einer Krankenversicherung
3. Arztbesuche und gesundheitliche Vorsorgeuntersuchungen
4. Notwendige Impfungen und Gesundheitsdokumente
5. Medikamente und Apothekenversorgung
Bevor Sie nach Frankreich ziehen, sollten Sie sich mit den Besonderheiten des französischen Gesundheitssystems vertraut machen. In Frankreich basiert das System auf der „Assurance Maladie“, einer staatlichen Krankenversicherung, die für alle Arbeitnehmer und Einwohner verpflichtend ist. Anders als in Deutschland deckt die staatliche Krankenversicherung in Frankreich in der Regel nur 70 % der Kosten für ärztliche Behandlungen ab, weshalb es üblich ist, eine zusätzliche private Krankenversicherung, die sogenannte Mutuelle, abzuschließen. Eine gute Quelle für Informationen über die Versicherungssysteme ist die Website von Ameli.
Vor der Ankunft ist es ratsam, sich über die Funktionsweise der medizinischen Einrichtungen und die Wahl eines Hausarztes, der médecin traitant, zu informieren. Die Anmeldung bei einem Hausarzt ist nicht obligatorisch, jedoch entscheidend, um höhere Erstattungen für medizinische Leistungen zu erhalten. Ein strukturierter Überblick über das System erleichtert Ihnen den Einstieg in das Leben in Frankreich.
Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Ankunft in Frankreich ist die Registrierung bei der Krankenversicherung. Für Arbeitnehmer ist dies oft mit dem Arbeitsvertrag verbunden, da viele Unternehmen ihre Mitarbeiter automatisch bei der Sécurité Sociale anmelden. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Sozialversicherungsnummer, die für den Zugang zu medizinischen Leistungen unerlässlich ist.
Falls Sie nicht direkt über einen Arbeitgeber versichert sind, müssen Sie sich selbst um die Anmeldung kümmern. Der erste Schritt ist, sich online auf Ameli zu registrieren und die notwendigen Dokumente hochzuladen, darunter eine Geburtsurkunde und ein Nachweis über den Wohnsitz in Frankreich. Zudem ist es empfehlenswert, eine Mutuelle zu wählen, um die verbleibenden medizinischen Kosten abzudecken. Solche zusätzlichen Versicherungen sind besonders bei häufigen Arztbesuchen oder bei speziellen Behandlungen von Vorteil.
Die Kosten und Leistungen der verschiedenen Anbieter sollten sorgfältig verglichen werden, um den besten Schutz zu gewährleisten.
Sobald Sie sich in Frankreich niedergelassen haben, sollten Sie einen Termin bei Ihrem neuen Hausarzt vereinbaren, um eine erste Gesundheitsuntersuchung durchzuführen. Der médecin traitant spielt eine zentrale Rolle im französischen Gesundheitssystem und koordiniert die Überweisung an Spezialisten. Wichtig zu wissen ist, dass Arztbesuche in der Regel mit Vorkasse gezahlt werden und die Erstattung später durch die Versicherung erfolgt. Die Rückerstattung hängt davon ab, ob Sie einen Hausarzt angegeben haben.
Für präventive Untersuchungen gibt es eine Vielzahl an Programmen, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Diese Vorsorgeangebote können Sie direkt mit Ihrem Arzt besprechen. Außerdem empfiehlt es sich, bei Bedarf eine Zahnarzt- und Augenuntersuchung durchzuführen, da diese nicht immer vollständig abgedeckt werden. Weitere Infos finden Sie auf der offiziellen Website von Service-Public.
Vor Ihrer Abreise nach Frankreich sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Impfstatus aktuell ist. Insbesondere Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Masern werden empfohlen, da einige dieser Impfungen in Frankreich für Kinder verpflichtend sind. Auch für Erwachsene ist es ratsam, den Impfpass regelmäßig zu überprüfen und die Impfungen gegebenenfalls aufzufrischen. Für die Einreise sind jedoch keine speziellen Impfungen vorgeschrieben.
Es ist wichtig, alle Gesundheitsunterlagen mitzunehmen, darunter den Impfpass, eventuell bestehende ärztliche Atteste und die Krankenakte. Diese Dokumente erleichtern die Betreuung durch französische Ärzte und verhindern unnötige Doppeluntersuchungen. Bei chronischen Erkrankungen oder regelmäßiger Medikamenteneinnahme sollten Sie auch eine Bescheinigung Ihres deutschen Arztes mitbringen, um die Weiterbehandlung sicherzustellen.
In Frankreich gibt es ein dichtes Netzwerk von Apotheken, in denen Sie verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Medikamente erhalten können. Es ist jedoch ratsam, sich vor der Abreise einen Vorrat der wichtigsten Medikamente zu besorgen, insbesondere, wenn Sie spezielle Arzneimittel benötigen, die möglicherweise schwer zu finden sind. Denken Sie auch daran, eine detaillierte Liste der Medikamente mitzuführen, idealerweise in französischer Sprache.
Französische Apotheken haben im Allgemeinen von Montag bis Samstag geöffnet, einige bieten auch einen Notdienst an, den sogenannten Pharmacie de garde. Über die aktuellen Notdienstapotheken können Sie sich auf regionalen Gesundheitsportalen oder in lokalen Apotheken informieren. Für rezeptpflichtige Medikamente ist ein Rezept Ihres französischen Arztes erforderlich. Einige Medikamente, die in Deutschland rezeptfrei sind, erfordern in Frankreich ein Rezept, was ein weiterer Grund ist, sich frühzeitig um die Gesundheitsversorgung zu kümmern.
Für weiterführende Informationen ist der Besuch der Webseite von Ordre des Pharmaciens hilfreich.
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