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Studium in Frankreich: Lebenshaltungskosten & Finanzierung

Studium in Frankreich: Lebenshaltungskosten & Finanzierung

Ein Studium in Frankreich ist eine gute Chance, über den Tellerrand des eigenen Landes hinaus zu schauen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Doch welches Budget benötigt man dafür? Wie hoch sind die Mieten in Paris und anderen französischen Großstädten? Und welche finanziellen Förderprogramme können deutsche Studenten in Anspruch nehmen? Hier erfahren Sie alles zu den Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und Finanzierungsmöglichkeiten, um in Frankreich zu studieren.

 



Studien- und Immatrikulationsgebühren in Frankreich

1. Studien- und Immatrikulationsgebühren in Frankreich

Die tatsächliche Höhe der monatlichen Ausgaben eines Studenten in Frankreich hängt stark von der jeweiligen Situation und auch der Studienfachrichtung ab. Natürlich können Studierende von einigen Vorteilen bei Mieten und Verpflegung (Restaurant universitaire, Mensa) profitieren, aber dennoch müssen sie für die Einschreibegebühren aufkommen.

Seit 2011 gibt es in Frankreich keine Studiengebühren mehr, allerdings fallen einmal im Jahr Immatrikulationsgebühren an. Dies gilt für alle staatlichen französischen Hochschulen, wie auch die deutschen Universitäten in Frankreich. Diese sind je nach Studiengang in den staatlichen Einrichtungen unterschiedlich.

Für einen Bachelorstudiengang müssen Studenten ungefähr 175 €, für ein Masterstudium 240 € und für ein Doktoratsstudium 360 € bezahlen. Zum Teil werden gesonderte Zulassungs- oder Bearbeitungsgebühren für spezielle Prüfungen erhoben.

Studiengebühren im eigentlichen Sinne fallen nur an den Grandes Écoles an. Die Kosten können in privaten Einrichtungen zwischen 3000 bis 7000 € oder sogar mehr pro Studienjahr betragen.


2. Die Lebenshaltungskosten als Student in Frankreich

In Frankreich beträgt das durchschnittliche Monatsbudget eines Studierenden mehr als 1 000 Euro und wird überwiegend von der Familie finanziert.

Für ein Studium in Frankreich muss man im Durchschnitt mit einem monatlichen Budget von mindestens 628 € rechnen, wobei 1 218 € für einen Studenten als ideal angesehen werden.

Drei von zehn Studenten in Frankreich glauben, dass sie nicht genügend Geld zur Deckung ihrer monatlichen Bedürfnisse haben. Dies geht aus der jüngsten Umfrage des Observatoire national de la vie étudiante hervor. Seit mehr als 20 Jahren stellt diese vom Centre national des œuvres universitaires et scolaires (Cnous) betreute Organisation alle drei Jahre eine Umfrage über die Lebensbedingungen von Studierenden vor, mit dem Ziel, "die politischen und sozialen Überlegungen zu erhellen", wie es heißt.

Um diese Ergebnisse zu ermitteln, führte die Organisation zwischen dem 13. März und dem 21. Mai 2023 eine Umfrage unter 80 000 Studierenden durch. Wenig überraschend ist, dass der größte Kostenfaktor für Studierende die Unterkunft ist. Dieser beläuft sich auf durchschnittlich 528 € pro Monat (413 € Miete und 115 € Nebenkosten). 56 % der Studierenden gaben an, dass sie von diesen Ausgaben betroffen sind.

Diese Kosten können jedoch je nach Wahl der Studierenden variieren. Wer bei seinen Eltern wohnt oder sich für ein Studentenwohnheim entscheidet, kann mit geringeren Kosten rechnen.

Die Kosten, die die meisten Studierenden betreffen, sind die Lebenshaltungskosten (79 %) und die Transportkosten (73 %). Für erstere belaufen sich die monatlichen Ausgaben auf durchschnittlich 95 €. Die Transportkosten belaufen sich hingegen auf 76 € pro Monat.

Um all diese Ausgaben zu decken, erhalten Studenten verschiedene Einkünfte, aus denen sich ihr durchschnittliches Monatsbudget zusammensetzt. Das Observatoire national de la vie étudiante hat diese genau aufgeschlüsselt. Dieses Budget setzt sich aus drei Haupteinnahmequellen zusammen:

  • Unterstützung durch die Familie (41 %)
  • Einkommen aus Erwerbstätigkeit (27 %)
  • staatliche Unterstützung (25 %)

Dieses Trio macht allein 93 % des monatlichen Budgets der Studierenden aus, das durch Ersparnisse, Darlehen und andere Ressourcen ergänzt wird.

Bei denjenigen, die solche beziehen, sind es die Erwerbseinkommen, die mit durchschnittlich 835 € pro Monat am höchsten sind, während die Familienbeihilfen 640 € betragen. Die staatlichen Beihilfen belaufen sich dagegen auf durchschnittlich 436 € pro Monat.

Wenn man diese verschiedenen durchschnittlichen monatlichen Ressourcen zusammenzählt, beläuft sich das durchschnittliche Monatsbudget eines Studierenden laut der Nationalen Beobachtungsstelle für das Studentenleben auf 1 129 €.

Hier ein Überblick über die wichtigsten monatlichen Ausgaben mit denen Sie als Student in Frankreich rechnen müssen (diese Schätzungen decken nicht die Kosten, die im ersten Monat nach Ihrer Ankunft in Frankreich auf Sie zukommen und bis zu 1 500 € betragen können).

Ausgaben Paris Andere Großstädte Kleinere/Mittlere Städte Landesweiter Durchschnitt
Unterkunft 700 - 900 € 450 - 650 € 350 - 500 € ~550 €
Alltäglicher Bedarf (Lebensmittel, Hygiene) 250 - 350 € ~300 €
Transport ~38 € 20 - 30 € 15 - 25 € ~30 €
Telefon, Internet 15 - 50 € ~30 €
Freizeit, Ausgehen 80 - 150 € ~100 €
Kleidung 30 - 60 € ~40 €
Monatliche Kosten 1050 - 1300 € 900 - 1100 € 750 - 950 € ~950 €

Zu diesen Kosten kommen gegebenenfalls noch die Beiträge für die studentische Sozialversicherung (Sécurité sociale d'un étudiant). Alle Studierenden müssen entweder dort versichert sein oder einen anderen Versicherungsnachweis bei der Immatrikulation vorlegen (für deutsche Studierende ist ein Nachweis der deutschen Krankenversicherung ausreichend). Weitere Informationen dazu finden Sie hier: Die wichtigsten Versicherungen für Studenten in Frankreich



Finanzierungsmöglichkeiten in Frankreich und Deutschland

3. Finanzierungsmöglichkeiten in Frankreich und Deutschland

Finanzierungsmöglichkeiten in Frankreich

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten finanzielle Unterstützung während des Studiums in Frankreich zu beantragen, auch für ausländische Studierende. Sobald man einen Wohnungsnachweis und ein französisches Konto besitzt, kann man zum Beispiel Wohngeld (CAF) beantragen.

Des Weiteren bieten auch die französische Regierung oder das französische Studentenwerk finanzielle Förderungen an.

Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland

Auch von deutscher Seite aus, werden Auslandstudienaufenthalte vielseitig gefördert. Nimmt man an universitären Austauschprogrammen teil, kann man in den Genuss von (Teil-)Stipendien von öffentlichen Organisationen wie dem DAAD im Rahmen von Erasmus+ oder anderen Programmen, der Deutsch-Französischen Hochschule, oder anderen Stiftungen und Zentren kommen.

Außerdem ist es möglich, Auslandsbafög oder Bildungskredite in Deutschland zu beantragen.

Weitere Informationen sowie ein Verzeichnis zu den zuständigen Ämtern für die Ausbildungsförderung finden Sie hier:


4. Studienbezogene Kosten in der Steuererklärung angeben

Zahlreiche Kosten während Ihres Auslandsemesters können Sie in Ihrer Steuererklärung als Werbungskosten angeben. Ähnlich wie in Deutschland, können auch studienbezogene Kosten in Frankreich steuerlich geltend gemacht werden.

Darunter fallen neben Studiengebühren, Semesterbeiträgen oder Fachliteratur auch Ausgaben für die zusätzliche Wohnung in Frankreich. Durch die doppelte Haushaltsführung und den Verpflegungsmehraufwand im Ausland kommen hier schnell mehrere tausend Euro zusammen, die entweder im selben oder im nächsten Jahr zu einer Steuerentlastung führen.

Hier finden Sie ein konkretes Steuerbeispiel, wie Sie ein Auslandssemester in der Steuererklärung angeben: Beispiel - Master Student mit einem Auslandssemester

Mehr dazu:

 
Olivier

Olivier Geslin