Mode & Luxus in Frankreich: Arbeiten in der French Fashion

Frankreich gilt als das Zentrum der Modewelt. Paris, oft als "Modehauptstadt der Welt" bezeichnet, ist nicht nur Heimat ikonischer Marken, sondern auch ein globaler Knotenpunkt für Talente, Trends und Innovationen in der Modebranche. Doch wie ist diese Vormachtstellung entstanden? Welche Karrierechancen bietet die französische Modeindustrie heute? Und welche Voraussetzungen sollte man als Deutscher mitbringen, um in dieser Welt erfolgreich Fuß zu fassen?
2. Frankreich mit vielen Global Playern in Mode & Fashion
3. Mode-Metropolen im weltweiten Vergleich
4. Französische Modeunternehmen in Deutschland
5. Spezialisierte französische Jobportale für Mode & Luxus
6. Ausbildung, Kompetenzen und Berufsfelder im Modebereich
Die französische Mode hat ihren Ursprung im 17. Jahrhundert, als der französische König Ludwig XIV. (der "Sonnenkönig") Mode als politisches Instrument entdeckte. Er förderte die Textilindustrie und etablierte Versailles als Zentrum für opulente Hofkleidung. Die Kleidung des französischen Adels diente schon damals als Vorbild für ganz Europa.
Im 19. Jahrhundert legte Charles Frederick Worth, ein in Frankreich tätiger britischer Designer, den Grundstein für die heutige Haute Couture. Er war der erste, der seine Kollektionen unter eigenem Namen präsentierte und seine Kundinnen individuell ausstattete - eine Revolution. Die Haute Couture als geschützte Bezeichnung entstand in dieser Zeit und wurde durch das Chambre Syndicale de la Haute Couture (1868 gegründet) reguliert.
In den 1920er Jahren prägte Coco Chanel mit ihrem lässigen, funktionalen Stil und dem "Kleinen Schwarzen" die Mode grundlegend. Christian Dior revolutionierte 1947 mit dem "New Look" die Nachkriegszeit. In den 60ern und 70ern brachten Yves Saint Laurent und Pierre Cardin frischen Wind mit Prêt-à-porter-Kollektionen für die breite Masse.
Frankreich ist heute Sitz zahlreicher internationaler Modekonzerne, vor allem in Paris, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell der wichtigste Modestandort des Landes ist.
Die größten französischen Modeunternehmen
Unternehmen | Umsatz (2023) | Mitarbeiter | Hauptsitz | Bekannte Marken |
---|---|---|---|---|
LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) | ca. 86 Mrd. € | über 213.000 | Paris | Louis Vuitton, Dior, Celine, Fendi, Kenzo, Givenchy |
Kering | ca. 20 Mrd. € | ca. 47.000 | Paris | Gucci, Saint Laurent, Balenciaga, Bottega Veneta |
Chanel | ca. 17 Mrd. € | ca. 32.000 | Paris | Chanel Mode & Parfum |
Hermès | ca. 13,4 Mrd. € | ca. 22.000 | Paris | Hermès Mode, Lederwaren, Parfum |
SMCP Group | ca. 1,1 Mrd. € | ca. 5.000 | Paris | Sandro, Maje, Claudie Pierlot |
Weitere bekannte französische Unternehmen aus der Luxusindustrie sind:
- Jean Paul Gaultier
- Balmain
- Lanvin
- Chloé
- Jacquemus
- Sézane
- The Kooples
- A.P.C.
- Lacoste
- Longchamp
- Repetto
- Zadig & Voltaire
Paris nimmt im Vergleich zu anderen internationalen Modestädten eine herausragende Stellung ein. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Mode-Städte der Welt.
Stadt | Stärke | Schwächen |
---|---|---|
Paris | Haute Couture, Sitz der größten Luxuskonzerne, Tradition | Hohe Lebenshaltungskosten |
Mailand | Prêt-à-porter, Textilindustrie, Stil für die Masse | Weniger Haute Couture |
London | Experimentelle Mode, junge Talente, Kunstszene | Unsicherheit durch Brexit |
New York | Kommerziell, Fashion-Tech, Streetwear | Schwieriger Arbeitsmarktzugang |
Tokyo | Techno-Fashion, Subkultur | Sprachbarrieren |
Viele französische Marken sind mit eigenen Flagship-Stores, Filialen oder Vertriebsbüros in Deutschland aktiv.
Unternehmen | Deutsche Städte | Präsenzform |
---|---|---|
Louis Vuitton | Berlin, München, Frankfurt | Flagship-Stores |
Hermès | Düsseldorf (Verwaltung), Berlin, Hamburg | Boutiquen & Verwaltung |
Chanel | Hamburg, München, Düsseldorf | Stores & Verwaltungsbüros |
Dior | Düsseldorf (Hauptsitz), Frankfurt, Hamburg | Verkauf & Marketing |
Sézane | Berlin | Showroom & Online-Store |
Lacoste | Über 40 Stores deutschlandweit | Einzelhandel |
Wenn Sie in Frankreich im Fashionbereich arbeiten möchten, finden Sie auf diesen Plattformen gezielte Stellenanzeigen:
FashionJobs: Führendes Jobportal mit internationaler Reichweite für Mode, Luxus, Kosmetik und Einzelhandel
Luxury Careers: Spezialisierung auf High-End-Branche (Mode, Schmuck, Parfum) mit Praktika, Jobs und Ausbildungen
Fashion Network: Umfangreiche Jobdatenbank mit Fokus auf Frankreich und Europa
Konzernportale (z. B. LVMH, Kering, Hermès): Viele Firmen bieten interne Talentprogramme, Praktika und internationale Trainee-Stellen an
Gut zu wissen: Viele Konzerne bieten Traineeprogramme, Fashion Graduate Schemes oder Sommerpraktika, besonders für Studierende internationaler Modeschulen.
Wer eine Karriere in der Modebranche anstrebt, findet vor allem in Paris, aber auch in anderen französischen Großstädten, einige der renommiertesten Modeschulen weltweit. Diese Ausbildungsstätten bieten exzellente Programme in Design, Schnitttechnik, Management und Luxusmarkenführung.
Die angebotenen Studienrichtungen sind u.a.: Modedesign, Mode- & Luxusmanagement, Textil- & Bekleidungstechnik, Fashion Communication, Visual Merchandising, E-Commerce in der Mode.
Hier sind die Top-Modeschulen Frankreichs, die regelmäßig Talente für Häuser wie Chanel, Dior oder Saint Laurent hervorbringen:
Institut Français de la Mode (IFM): Große private französische Schule von allgemeinem Interesse, die sich der Ausbildung und Forschung in der Mode-, Luxus-, Design- und Textilindustrie sowie im weiteren Sinne in den kreativen Industrien widmet.
ESMOD: Alteste Modeschule Frankreichs, in Paris und anderen Städten. Sie ist eine staatlich anerkannte private Hochschuleinrichtung, die in Berufen der Modebranche ausbildet.
LISAA: Renommierte Kunst- und Designschule, die 1986 gegründet wurde. Seit mehr als drei Jahrzehnten hat sie sich als führender Anbieter von Kunstgewerbeausbildung in Frankreich etabliert und bietet Ausbildungen in verschiedenen kreativen Bereichen an.
École de la Chambre Syndicale de la Couture Parisienne: Seit 1927 bildet sie Fachleute, Kreative und Techniker aus, die sich auf die Herstellung von Kollektionen spezialisiert haben und hier die Virtuosität eines Know-hows erlernen, das in den Dienst der Kreation gestellt wird.
École ESDAC: Diese Designschule bereitet Sie auf die vier Bereiche des Designs vor (Grafikdesign, Raum, Produkte und Mode).
Atelier Chardon Savard: Renommierte Schule für Mode und Styling, bildet in Paris und Nantes Studenten in kreativen Berufen der Modebranche aus.
MODART International: Diese Schule vereint in einem einzigen akademischen und beruflichen Projekt die Ausbildungen für den Beruf des Stylisten-Modellisten sowie für die Berufe des Modemanagements und der Modekommunikation.
Erforderliche Sprachkenntnisse:
Französisch: Für viele Positionen zwingend notwendig, besonders im Einzelhandel, Design und in traditionellen Häusern.
Englisch: Pflicht in internationalen Konzernen, besonders in Bereichen wie Marketing, PR oder Einkauf.
Kompetenzen & Soft Skills:
- Kreativität & Innovationsgeist
- Trendgespür & Marktverständnis
- Kenntnisse in Adobe Suite (Photoshop, Illustrator, InDesign)
- Erfahrung mit PLM-Systemen oder ERP (z. B. SAP)
- Organisationstalent & Stressresistenz
- Interkulturelle Kommunikation
- Nachhaltigkeitsbewusstsein & Markenverständnis
Typische Berufsfelder in der Modeindustrie:
- Design & Schnitttechnik
- Produktentwicklung & Einkauf
- Brand Management & Marketing
- Fashion PR & Events
- Retail & Visual Merchandising
- E-Commerce & Social Media
- Nachhaltigkeit & Supply Chain
Mehr dazu:
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Olivier Geslin

