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Weiterbildung in Frankreich (CPF): Welche Optionen gibt es?

Weiterbildung in Frankreich (CPF): Welche Optionen gibt es?

In einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt ist kontinuierliche Weiterbildung längst kein "Extra" mehr, sondern ein zentraler Bestandteil der eigenen Beschäftigungsfähigkeit. Digitalisierung, demografischer Wandel und neue Anforderungen durch Technologie und Nachhaltigkeit verändern Berufsbilder und Qualifikationsprofile tiefgreifend - grenzüberschreitend. Wir erklären welche Möglichkeiten an Weiterbildungen Frankreich bietet und inwiefern die Formation continue zu einem beruflichen Neustart führen können.

 



Weiterbildung in Frankreich: Reformen und neue Impulse

1. Weiterbildung in Frankreich: Reformen und neue Impulse

In den letzten Jahren hat das Thema berufliche Weiterbildung in Frankreich stark an Bedeutung gewonnen. Das 2018 verabschiedete Gesetz zur Liberté de choisir son avenir professionnel (Freiheit, seine berufliche Zukunft zu wählen) hat das Weiterbildungssystem tiefgreifend reformiert.

Zentrale Neuerung ist das Compte personnel de formation (CPF) - ein persönliches Fortbildungskonto, mit dem Arbeitnehmer:innen ihre Weiterbildungen selbst finanzieren können. Pro Jahr werden dem Konto eines Vollzeitbeschäftigten bis zu 500 € gutgeschrieben, die für zertifizierte Kurse genutzt werden dürfen – auch online. Allerdings ist hier eine Obergrenze vorgesehen, die bei maximal 5.000 € liegt.


2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich

In Deutschland gibt es zahlreiche geförderte Programme für Menschen, die beruflich neu starten oder sich spezialisieren möchten – etwa die Umschulung zur Kauffrau / zum Kaufmann Büromanagement, die unter anderem bei Kolping Ostbayern angeboten wird. Ziel ist es, den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern und gleichzeitig Kompetenzen zu vermitteln, die auf dem aktuellen Arbeitsmarkt stark gefragt sind.

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich existiert ein dichtes Netz an Weiterbildungsanbietern – von öffentlichen Institutionen über Kammern und Verbände bis hin zu privaten Bildungsträgern.

Ein zentraler Unterschied:

  • In Deutschland wird der berufliche Neustart häufig über Umschulungen mit anerkannten IHK-Abschlüssen realisiert, die über Bildungsgutscheine der Bundesagentur für Arbeit oder Jobcenter finanziert werden.

  • In Frankreich liegt der Fokus stärker auf modularisierten Zertifikaten und individuellen Maßnahmen, etwa in Form von Validation des acquis de l'expérience (VAE) – also der Anerkennung von Berufserfahrung.

Beide Systeme setzen zunehmend auf digitale Formate, hybride Lernkonzepte und persönliche Begleitung – um sowohl jungen Menschen als auch älteren Erwerbstätigen oder Arbeitsuchenden flexible Wege zur Qualifizierung zu eröffnen.



Warum gezielte Umschulung heute so wichtig ist

3. Warum gezielte Umschulung heute so wichtig ist

Berufe im kaufmännischen Bereich, in der Pflege, im IT-Umfeld oder in der Logistik verändern sich stetig – nicht zuletzt durch Automatisierung, KI und neue regulatorische Anforderungen.

Eine fundierte Umschulung bietet die Chance, sich zukunftsorientiert neu aufzustellen – gerade für Menschen, die aus dem Beruf ausgestiegen sind, sich neu orientieren möchten oder ihre bisherigen Qualifikationen nicht anerkannt bekommen.

Eine Umschulung ist ein Beispiel dafür, wie moderne Lernformen (digital, praxisnah und kooperativ) mit einem anerkannten Abschluss kombiniert werden. Solche Programme können auch für Menschen mit internationalem Hintergrund eine realistische Brücke in den französischen Arbeitsmarkt bilden.


4. Sprachliche und kulturelle Hürden - und wie man sie überwindet

Für Menschen, die aus Frankreich nach Deutschland ziehen oder umgekehrt, ist der Zugang zur Weiterbildung oft mit sprachlichen oder administrativen Herausforderungen verbunden. Hilfreich sind hier:

  • Programme zur Sprachförderung in Kombination mit Fachunterricht

  • Anerkennungsberatung für ausländische Abschlüsse (z. B. durch Netzwerk-IQ in Deutschland)

  • Austauschformate wie binational organisierte Kurse, Webinare oder Praktika

  • Förderinstrumente wie Erasmus+, das auch berufliche Mobilität innerhalb Europas unterstützt

Ziel muss sein, nicht nur formale Barrieren abzubauen, sondern auch gegenseitige Lernkulturen zu verstehen – z. B. unterschiedliche Bewertungssysteme, Umgang mit Autoritäten oder Rollenbilder in Ausbildung und Beruf.


5. Weiterbildungsangebote gezielter nutzen

Ob in Frankreich oder Deutschland: Wer Weiterbildung gezielt nutzen will, sollte sich umfassend beraten lassen. Wichtige Fragen sind:

In beiden Ländern gibt es hierfür zentrale Anlaufstellen: France Travail in Frankreich und die Bundesagentur für Arbeit in Deutschland, sowie spezialisierte Bildungsberatungsstellen.



Sprachliche und kulturelle Hürden – und wie man sie überwindet

6. Weiterbildung verbindet – auch über Grenzen hinweg

Ob in Lyon, Leipzig oder Landshut - Weiterbildung ist der Schlüssel zu Stabilität, beruflichem Aufstieg und gesellschaftlicher Teilhabe.

Die Strukturen in Frankreich und Deutschland unterscheiden sich, verfolgen aber das gleiche Ziel: Menschen befähigen, selbstbestimmt und qualifiziert am Arbeitsleben teilzunehmen.

Programme wie die Umschulung zeigen, wie praxisnah und gleichzeitig modern dieser Weg gestaltet werden kann. Wer sich frühzeitig informiert, offen für Neues ist und bereit ist, in sich selbst zu investieren, schafft beste Voraussetzungen – national wie international.

Mehr dazu:

 
Olivier

Olivier Geslin