Leben und arbeiten in Straßburg und im Elsass
Die grenznahen Regionen Frankreichs werden in Deutschland gerne etwas stiefmütterlich behandelt: der Atlantik und das Mittelmeer sind weit, doch ein genauerer Blick auf Straßburg und dessen Umgebung lohnt sich, die Region birgt viel Potenzial.
2. Florierende Wirtschaft und Start-up-Paradies mit French Tech Alsace
3. Junge Bevölkerung, hohe Lebensqualität und Gastronomie in Straßburg
4. Ein vielschichtiges architektonisches Kulturerbe
5. Innovations- und Forschungshauptstadt
6. Das Straßburger Umland: Region mit Potenzial
7. Grenznahe deutsche Unternehmen und ihre Filialen im Elsass
Straßburg, heute die siebtgrößte Stadt Frankreichs, hat viele Facetten: Symbol der deutsch-französischen Versöhnung und des europäischen Gedankens, vereint die Stadt die besten Seiten des Lebens in Deutschland und Frankreich. Die attraktive Lage, die florierende Wirtschaft und das lebendige Kulturerbe verleihen der Metropole des Elsass eine hohe Lebensqualität.
Straßburg verdankt seinen Namen seiner geographischen Lage: an der Kreuzung der Wege. Von jeher war es ein Schlüsselpunkt zwischen Nord- und Südeuropa, zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald. Lateinische und germanische Traditionen treffen hier aufeinander und vereinen sich zu einer vielschichtigen und einzigartigen Mischung von Kulturen und Geschichte.
Wie auch Brüssel, Frankfurt und Luxemburg, so zählt auch Strasbourg zu den Städten, die europäische Institutionen beheimaten.
Das Europäische Parlament ist hier angesiedelt, ebenso wie der Europarat oder der europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Die Präsenz dieser Institutionen macht die Stadt zu einem besonderen Mittelpunkt des europäischen Lebens.
Internationale Organisationen und diplomatische Repräsentanzen sind vor Ort und machen Straßburg zur zweitgrößten Diplomatenstadt Frankreichs (allein 47 Botschaften und 42 Konsulate). Den Titel Eurometropole trägt die Stadt zu Recht. Auch der europäische Fernsehsender ARTE hat sein Hauptquartier in Straßburg aufgeschlagen.
In Straßburg lässt es sich gut leben und arbeiten: Laut des Ernst&Young Barometers (Baromètre de l'attractivité en France), zählt die Metropole zu den größten Konkurrenten von Paris was die Attraktivität für Investoren aus dem Ausland betrifft.
Im Procos Palmarès der Innenstädte liegt Straßburg mit den besten Entwicklungen ganz vorne: die dynamisierte Fußgängerzone zieht neue Geschäfte an. Doch auch immer mehr Start-ups lassen sich von der Lage und der hohen Lebensqualität überzeugen.
Das Ökosystem French Tech Alsace, soll diese Entwicklung weiter unterstützen und für optimale Startbedingungen sorgen: neue Start-ups sollen entwickelt und jungen Unternehmen die Ansiedlung im Elsass leicht gemacht werden. Bis 2030 sollen 500 neue Start-ups entstehen.
Jung und gut ausgebildet, so könnte man den Durchschnitt der Straßburger Bevölkerung beschreiben.
Knapp 25% der Einwohner sind unter 25 Jahre alt, und die Stadt hat frankreichweit den größten Anteil internationaler Studenten vorzuweisen. Ihre 162 m² Grünflächen, sowie die direkte Nähe zu Weinbergen und spannenden Naturschauplätzen machen sie zur drittgrünsten Metropole des Landes. Über die Weinstraße (Route des Vins d'Alsace) ist man schnell in einem der beschaulichen Elsässer Dörfer, wie Ribeauvillé, Riquewihr, Eguisheim oder Kaysersberg, die, nebenbei bemerkt, zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählen.
Die Stadt beherbergt ein sehr gut ausgebautes Straßenbahnnetz (Nummer 1 in Frankreich) und eine große Anzahl Fahrradwege. Ob es an der Nähe zu Deutschland liegt, dass Straßburg zur Fahrradhauptstadt Frankreichs erkoren wurde? Auf dem Copenhagenize Index der fahrradfreundlichsten Städte der Welt liegt Straßburg - mit über 600 Kilometern an Fahrradwegen - auf Platz 5!
Auch die regionale Gastronomie sollte nicht unerwähnt bleiben: Der Flammkuchen (flammkuche) liegt sicher auf Platz 1 der typisch elsässischen Gerichte, die sich hervorragend mit Wein aus dem Umland (wie z.B. Pinot noir, gris, blanc, Sylvaner, Riesling, Gewurztraminer, Auxerrois oder Chasselas) verkosten lassen. Zu erwähnen wären aber auch noch die Straßburger Wurst (saucisse de Strasbourg), der altbekannte Guglhupf (Kougelhof), Bibeleskäs und Münsterkäse sowie verschiedene namhafte Brauereien aus dem Elsass (z.B. Meteor, Kronenbourg, Fischer, Bendorf oder Matten).
Das architektonische Kulturerbe Straßburgs und seiner Region ist beeindruckend: die Innenstadt, die sich über die "Große Insel" erstreckt, zählt seit 1998 komplett zum Unesco Weltkulturerbe, ebenso wie das Viertel Neustadt.
Eine beachtliche Anzahl Sehenswürdigkeiten bezeugen die reiche Geschichte der Stadt: das Straßburger Münster, die Maison Kammerzell, die Place Kléber und die Place de la République, das Viertel Petite France mit seinen malerischen Kanälen oder die Ponts Couverts ("Die Gedeckten Brücken") und die Place Broglie.
Im Orangerie-Viertel, in dem auch ARTE und das europäische Parlament angesiedelt sind, befindet sich auch ein großer Park (der älteste der Stadt), der beliebteste Ort zum Flanieren der Straßburger.
Dass Straßburg auch Universitätsstadt ist, zeigt sich bei einem Besuch im belebten Krutenau-Viertel: hier gibt es eine große Anzahl an Bars und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Um in die Krutenau zu gelangen, kann man am Quai des Bateliers, an den Ufern der Ill entlang spazieren. Hier bieten sich viele einzigartige Ausblicke auf alte Fachwerkgemäuer. Das Label Ville d’Art et d’Histoire soll dazu beitragen diese Schätze zu schützen und zu pflegen. Das Straßenbild der Stadt ist einzigartig, und der Charme der typisch elsässischen Fachwerkhäuser besticht jeden Besucher.
Ein weiteres Highlight: jedes Jahr vor Weihnachten zieht der berühmte Weihnachtsmarkt (Marché de Noël de Strasbourg) Millionen von Besuchern an. Straßburg hat sich selbst den Titel der Weltweihnachtshauptstadt verliehen. Die Stadt tut viel um ihm gerecht zu werden: mehrere Weihnachtsmärkte, Lichterglanz und Dekoration lassen die gesamte Innenstadt während der Vorweihnachtszeit in neuem Glanz erstrahlen.
Die Verbindung der Region zu Weihnachten geht weit zurück: das erste Manuskript, das über die Tradition des Weihnachtsbaums berichtet (1521) soll aus dem Elsass stammen und liegt heute in den Archiven von Sélestat.
Das Weihnachtsbusiness stellt auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region dar: auch der Weihnachtsmarkt in Colmar ist in ganz Frankreich bekannt.
Laut des nPerf-Barometers ist Straßburg die Stadt mit den besten Internetverbindungen Frankreichs (gefolgt von Rouen und Nantes, Paris liegt auf Platz 9).
Auch Innovation und Forschung fühlen sich wohl: Straßburg besitzt ein regelrechtes "europäisches Labor". Im Laufe der Jahrhunderte entstanden viele Neuerungen in der Region: sei es der Buchdruck oder kürzlich die minimal invasive Chirurgie auf Distanz. Auch der Innovationspark und der Campus für Medizintechnik Nextmed tragen zum guten Ruf der Stadt in Bezug auf Technik und Innovation bei.
Die Eurometropole ist mit 3000 Wissenschaftlern das drittgrößte Regionalzentrum des CNRS, das sich in vier Pole aufteilt: ABV, Hydréos, Automobil der Zukunft und Energievie.
Straßburg bietet eine große Anzahl an Möglichkeiten und Arbeitsstellen in den verschiedensten Bereichen. Kürzlich haben sich z.B. auch die Sportartikelhersteller Puma und Adidas dafür entschieden sich in Straßburg anzusiedeln.
Die steigenden Einwohnerzahlen bezeugen, dass immer mehr Menschen die Region entdecken und die hohe Lebensqualität, das besondere Flair, die deutsch-französische Geschichte und das gelebte Europa, die hier spürbar sind zu schätzen wissen.
Das Straßburger Umland zeichnet sich nicht nur durch einen hohen Lebensstandard, sondern auch durch eine große Dichte an attraktiven Arbeitgebern aus.
So ist nicht nur der größte Arbeitgeber im Elsass, der Automobilzulieferer Lohr in Molsheim angesiedelt, auch Bugatti, Safran, Mercedes und Twintec haben sich hier niedergelassen und machen die Gemeinde damit zum Zentrum für Luxusgüter des Elsass.
Doch auch die direkte Nähe zu Deutschland macht die Gegend attraktiv: es gibt eine direkte Tramverbindung nach Kehl und regelmäßig Züge nach Offenburg. Die europäische Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg wird gefördert, und wer auf der Suche nach einer Stelle im jeweiligen Nachbarland ist, kann sich vom deutsch-französischen Arbeitsamt Straßburg-Ortenau beraten lassen.
Die Städte Colmar und Haguenau sind gut an die Eurometropole angebunden. Viele Elsässer sind im Europapark beschäftigt. Der Freizeitpark stellt über die Grenzen hinaus einen wichtigen Arbeitgeber für die Region dar.
Wer überlegt sich im Elsass niederzulassen, dem wird die Entscheidung leicht gemacht: die große Anzahl an Jobmöglichkeiten und das attraktive Umland mit hohem Freizeitwert im Zentrum Europas sprechen für sich!
Straßburg in Zahlen:
- Hauptstadt des Elsass und der Region Grand Est
- 475.000 Einwohner
- 35 Millionen Personen im Einzugsgebiet von 200 km
- 82% der Arbeitsstellen in der Dienstleistungsbranche
- Zweitgrößtes Bankenzentrum Frankreichs (12 Firmensitze, 1000 Niederlassungen)
- 8 Flughäfen in einem Radius von zweieinhalb Stunden (Straßburg, Baden-Karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart, Basel-Mulhouse, Zürich, Amsterdam)
- Dank der TGV-Anbindung, ist Paris nur 1h45 entfernt
- Zweitgrößter Binnenhafen Frankreichs: der Rhein verbindet Straßburg mit der Welt
Für deutsche Grenzgänger auf Stellensuche in Frankreich sind sowohl Filialen deutscher Unternehmen von Interesse als auch französische Gesellschaften, die nach Deutschland exportieren, da hier Deutschkenntnisse eine wichtige Zusatzqualifikation darstellen.
Folgend eine aufschlussreiche Karte von Valoris Avocats, CCE CRE Grand Est, IHK Karlsruhe, IHK Südlicher Oberrhein, Wirtschaftsregion Ortenau GmbH, CCI Alsace Eurométropole, ADIRA - L'Agence de développement d'Alsace.
(Quelle: Valoris Avocats)
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