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Digitaler Nomade in Frankreich werden: 5 Schritte zu Ihrem Traum

Digitaler Nomade in Frankreich werden: 5 Schritte zu Ihrem Traum

Von jedem Ort aus arbeiten zu können, ist für viele Menschen, ob Arbeitnehmer oder Freiberufler, mittlerweile zur Realität geworden. Um sich als digitaler Nomade erfolgreich in einem neuen Land niederzulassen, bedarf es allerdings einer sorgfältigen Vorbereitung. Wir erklären Ihnen, wie Sie digitaler Nomade in Frankreich werden können, und behandeln dabei die wichtigsten administrativen Aspekte sowie die Branchen, die sich am besten für diese Arbeitsform eignen.

 



Was bedeutet es, ein digitaler Nomade zu sein

1. Was bedeutet es, ein digitaler Nomade zu sein?

Ein digitaler Nomade ist eine Person, die ortsunabhängig arbeitet und moderne Technologien nutzt, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Begriff beschreibt eine wachsende Zahl von Menschen, die durch die Digitalisierung in der Lage sind, flexibel und remote zu arbeiten.

Dieser Lebensstil hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Besonders in Branchen wie IT, Marketing, Design und Kundenservice ist Remote-Arbeit weit verbreitet.

Digitale Nomaden arbeiten in der Regel als Freiberufler, Unternehmer oder Remote-Mitarbeiter für internationale Unternehmen. Sie brauchen in der Regel nur einen Laptop und eine zuverlässige Internetverbindung, um ihre Arbeit zu erledigen.

Beispiele für typische Berufe von digitalen Nomaden sind Webentwickler, Grafikdesigner, Content Creator, Online-Coaches oder Virtuelle Assistenten. Plattformen wie Upwork und Freelancer haben den Markt für Remote-Arbeiten revolutioniert und bieten zahlreiche Projekte für diese Zielgruppe an.

Diese Arbeitsweise ermöglicht es den Menschen, die Welt zu bereisen, ohne ihre berufliche Laufbahn aufzugeben. Laut einer Umfrage von Buffer aus dem Jahr 2023 gaben 97 % der Remote-Arbeiter an, dass sie flexibel arbeiten möchten, und 84 % sagten, sie wären in der Lage, von überall aus zu arbeiten.

Viele digitale Nomaden wählen Reiseziele mit niedrigen Lebenshaltungskosten, gutem Klima und einer stabilen Internetinfrastruktur. Beliebte Ziele sind Städte wie Bali, Lissabon oder Chiang Mai, aber auch Frankreich hat sich zunehmend als attraktiver Standort etabliert, insbesondere durch die Kombination von Lebensqualität, Kultur und hervorragender Infrastruktur.

Ein weiteres Kennzeichen des digitalen Nomadentums ist die Integration von Arbeit und Reisen. So entscheiden sich viele Nomaden bewusst dafür, einige Monate im Jahr an verschiedenen Orten zu verbringen. Plattformen wie Nomad List helfen dabei, beliebte Ziele zu finden und mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten. Die Plattform bewertet Städte nach Kriterien wie Internetgeschwindigkeit, Lebenshaltungskosten und Sicherheit und bietet so eine wertvolle Orientierungshilfe für digitale Nomaden.


2. Warum Frankreich ein attraktives Ziel für diese Arbeitsform ist

Laut der Plattform Nomad List, die für digitale Nomaden Städte nach ihrer Attraktivität bewertet, gehört Frankreich mit Städten wie Paris, Lyon und Bordeaux zu den Top-Reisezielen in Europa für Remote-Arbeiter.

Ein großer Vorteil Frankreichs ist die hervorragende Internetinfrastruktur. Das Land verfügt über eine der schnellsten Breitband-Internetverbindungen in Europa, mit einer durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit von 75,5 Mbit/s (laut Speedtest Global Index). Besonders in Großstädten wie Paris, wo eine Vielzahl an Coworking-Spaces zur Verfügung steht, ist es für digitale Nomaden leicht, einen Arbeitsplatz zu finden. Beliebte Anbieter wie WeWork und lokale Netzwerke wie La Permanence bieten flexible Mietmodelle, um Arbeitsplätze stundenweise oder monatsweise zu nutzen.

Neben der Infrastruktur bietet Frankreich auch eine hohe Lebensqualität. Laut dem OECD Better Life Index liegt Frankreich in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Bildung und Work-Life-Balance weit über dem Durchschnitt anderer OECD-Länder. Die exzellenten öffentlichen Verkehrsmittel und das Gesundheitssystem machen Frankreich auch für längere Aufenthalte attraktiv. Wer sich nach dem hektischen Arbeitsalltag erholen möchte, hat in Frankreich die Qual der Wahl: von den Stränden der Côte d'Azur bis zu den Weinbergen im Burgund oder den Schneegipfeln der Alpen, das Land bietet eine unglaubliche Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten.

Ein weiterer Vorteil für digitale Nomaden ist die große internationale Community. Laut einer Studie von Internations lebt eine stetig wachsende Zahl von Expats in Frankreich, insbesondere in Städten wie Paris und Lyon. Diese Städte bieten regelmäßige Networking-Events und Meetups für digitale Nomaden, wodurch es einfach ist, Kontakte zu knüpfen und sich beruflich zu vernetzen. Plattformen wie Meetup und Eventbrite bieten zahlreiche Veranstaltungen für Freiberufler und Remote-Arbeiter an.

Während Paris tendenziell zu den teureren Städten gehört, gibt es viele alternative Orte wie Nantes, Toulouse oder Montpellier, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. In Städten wie Nantes liegen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten für einen digitalen Nomaden bei etwa 1.800 EUR pro Monat, während sie in Paris eher bei 2.500 EUR oder mehr liegen (laut Nomad List).



Wichtige Voraussetzungen für digitale Nomaden in Frankreich

3. Wichtige Voraussetzungen für digitale Nomaden in Frankreich

Wenn Sie als digitaler Nomade in Frankreich leben und arbeiten möchten, gibt es einige wichtige Voraussetzungen, die Sie im Vorfeld beachten müssen. Diese betreffen vor allem rechtliche und administrative Aspekte wie Visa, Steuern, Krankenversicherung und die Wahl eines geeigneten Wohnsitzes.

Visa und Aufenthaltsgenehmigungen

Für EU-Bürger ist der Aufenthalt in Frankreich relativ unkompliziert, da sie gemäß der Freizügigkeitsrichtlinie in der gesamten Europäischen Union ohne Visum leben und arbeiten können. Es wird jedoch empfohlen, nach einer Aufenthaltsdauer von mehr als drei Monaten eine offizielle Meldebescheinigung beim örtlichen Rathaus (Mairie) zu beantragen, um formal registriert zu sein. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des französischen Innenministeriums.

Für Nicht-EU-Bürger hingegen ist ein Langzeitvisum erforderlich, wenn sie länger als 90 Tage im Land bleiben möchten. Hier gibt es mehrere Optionen, darunter das Talent Passport Visa für hochqualifizierte Fachkräfte oder das Freelancer-Visum (auch bekannt als Visiteur Visa), das es Freiberuflern ermöglicht, für bis zu ein Jahr in Frankreich zu leben. Weitere Informationen über die verschiedenen Visaarten und Antragsverfahren sind auf der offiziellen Website des französischen Konsulats verfügbar.

Wohnsitz und Unterkunft

Ein fester Wohnsitz ist nicht nur aus steuerlichen Gründen wichtig, sondern auch, um ein französisches Bankkonto zu eröffnen oder Verträge für Internet und Telefon abzuschließen.

Viele digitale Nomaden entscheiden sich zunächst für temporäre Unterkünfte über Plattformen wie Airbnb oder Homelike, bevor sie sich für eine langfristige Lösung entscheiden. Die monatlichen Mietpreise variieren stark je nach Stadt: Während die Mietkosten in Paris im Durchschnitt bei 1.200 EUR pro Monat für eine Einzimmerwohnung liegen, kann man in Städten wie Toulouse oder Lille deutlich günstiger wohnen, oft schon ab 700 EUR pro Monat.


4. Steuerrecht und Versicherung als digitaler Nomade in Frankreich

Frankreich hat strenge steuerliche Vorschriften, und es ist wichtig, sich über seine Pflichten und Rechte im Klaren zu sein, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Ebenso ist die richtige Krankenversicherung essenziell, um Zugang zu medizinischer Versorgung zu haben und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Steuerpflicht für digitale Nomaden

In Frankreich gilt die Regel, dass jeder, der mehr als 183 Tage im Jahr im Land verbringt, als steuerlicher Einwohner betrachtet wird. Das bedeutet, dass Sie verpflichtet sind, in Frankreich Einkommensteuer auf alle Einkünfte zu zahlen, unabhängig davon, ob diese in Frankreich oder im Ausland erzielt werden. Dies gilt auch für digitale Nomaden, die ihr Einkommen durch Remote-Arbeit oder freiberufliche Tätigkeiten im Ausland erzielen.

Laut den französischen Steuerbehörden ist das Einkommen progressiv zu versteuern, wobei die Steuersätze je nach Einkommenshöhe zwischen 0 % und 45 % liegen. Für Personen mit niedrigem Einkommen gibt es spezielle Abzüge und Freibeträge, die die Steuerlast verringern können.

Falls Sie in einem anderen Land, wie zum Beispiel Deutschland, steuerpflichtig sind, schützt das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Frankreich und vielen anderen Ländern vor der doppelten Besteuerung. Dieses Abkommen regelt, in welchem Land die Steuerpflicht besteht und wie Steuerzahlungen angerechnet werden können. Um von diesem Abkommen zu profitieren, ist es wichtig, Ihren steuerlichen Status und Ihre Einkünfte sorgfältig zu dokumentieren.

Für Selbständige und Freiberufler gibt es in Frankreich das vereinfachte Auto-Entrepreneur-System, das besonders bei digitalen Nomaden beliebt ist. Dieser Status ermöglicht es Freiberuflern, bis zu einem Jahresumsatz von 77.700 EUR (Stand 2024) eine pauschale Besteuerung zu nutzen und gleichzeitig die Sozialabgaben zu vereinfachen. Sie zahlen nur einen festen Prozentsatz Ihres Einkommens (etwa 22 %), der sowohl Steuern als auch Sozialversicherungsbeiträge abdeckt. Das macht dieses System für viele Nomaden attraktiv, da es Bürokratie und Verwaltungskosten reduziert. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf dem Auto-Entrepreneur-Portal.

Krankenversicherung

Frankreich verfügt über eines der weltweit besten Gesundheitssysteme. Als digitaler Nomade müssen Sie jedoch sicherstellen, dass Sie eine geeignete Krankenversicherung haben. EU-Bürger können vorübergehend die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) nutzen, die ihnen Zugang zur französischen Gesundheitsversorgung ermöglicht. Bei längeren Aufenthalten ist es jedoch ratsam, eine private Krankenversicherung abzuschließen, um umfassenderen Schutz zu genießen. Anbieter wie Cigna und Allianz Care bieten internationale Krankenversicherungen an, die speziell für digitale Nomaden konzipiert sind.

Für Nicht-EU-Bürger ist es zwingend erforderlich, eine private Krankenversicherung nachzuweisen, um ein Langzeitvisum zu erhalten. Darüber hinaus sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich freiwillig in die französische Sozialversicherung einschreiben möchten, um Zugang zu den umfassenden Gesundheitsleistungen zu erhalten.

Sozialversicherung und Altersvorsorge

Digitale Nomaden, die in Frankreich arbeiten und sich für das Auto-Entrepreneur-System anmelden, zahlen automatisch in das französische Sozialversicherungssystem ein. Das bedeutet, dass sie Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, Mutterschutz, Arbeitslosenversicherung und einer staatlichen Rente haben. Die Beiträge für diese Sozialversicherungen sind Teil des monatlich pauschal abgeführten Anteils, den Auto-Entrepreneurs auf ihre Einnahmen zahlen.

Für digitale Nomaden, die nicht im Sozialversicherungssystem registriert sind, besteht die Möglichkeit, eine private Rentenversicherung abzuschließen oder in internationale Rentenfonds einzuzahlen. Anbieter wie AXA bieten flexible Rentenpläne an, die auf die Bedürfnisse von Freelancern zugeschnitten sind.



Tipps für einen erfolgreichen Start als digitaler Nomade

5. Tipps für einen erfolgreichen Start als digitaler Nomade

Um den Übergang reibungslos zu gestalten und das Beste aus Ihrem Aufenthalt herauszuholen, gibt es einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können. Frankreich bietet hervorragende Bedingungen für Remote-Arbeit, doch wie überall auf der Welt ist eine sorgfältige Planung entscheidend, um erfolgreich zu sein.

Netzwerken und Coworking-Spaces

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg als digitaler Nomade ist die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Frankreich hat eine lebendige Freelancer- und Unternehmer-Community, besonders in größeren Städten wie Paris, Lyon und Bordeaux. Networking-Events, Meetups und Coworking-Spaces bieten ideale Gelegenheiten, um berufliche Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen digitalen Nomaden auszutauschen. Plattformen wie Meetup und Eventbrite listen regelmäßig Veranstaltungen, bei denen Sie Gleichgesinnte treffen können, die ebenfalls remote arbeiten.

Coworking-Spaces sind in Frankreich weit verbreitet und bieten flexible Arbeitsplätze für digitale Nomaden. Große Anbieter wie WeWork haben Niederlassungen in Städten wie Paris, Marseille und Lyon. Darüber hinaus gibt es auch viele unabhängige Coworking-Spaces, wie zum Beispiel La Permanence in Lyon oder Mama Works in Bordeaux, die attraktive Monats- oder Tagespässe anbieten. Diese Spaces bieten nicht nur schnelles Internet und komfortable Arbeitsplätze, sondern auch Gelegenheiten, sich mit lokalen Unternehmern zu vernetzen.

Die Kosten für einen Platz in einem Coworking-Space variieren je nach Stadt und Ausstattung, aber im Durchschnitt liegen sie bei monatlich etwa 300 EUR in Paris und 200 EUR in anderen Großstädten.

Behördengänge und Bankkonten

Für EU-Bürger ist die Anmeldung relativ einfach: Ein Besuch im örtlichen Rathaus mit einem Mietvertrag oder einer Meldebescheinigung genügt oft, um die erforderlichen Dokumente zu erhalten. Für Nicht-EU-Bürger ist das Verfahren etwas komplizierter, da in der Regel ein Langzeitvisum erforderlich ist, um in Frankreich arbeiten zu dürfen.

Ein französisches Bankkonto kann ebenfalls von Vorteil sein, insbesondere für Zahlungen von lokalen Auftraggebern oder um die monatlichen Kosten für Unterkunft und andere Ausgaben zu decken. Anbieter wie N26 bieten digitale Bankkonten an, die sich besonders für digitale Nomaden eignen, da sie niedrige Gebühren und eine einfache Verwaltung über Smartphone-Apps ermöglichen.

SIM-Karten und Internetzugang

In den meisten Städten gibt es Hochgeschwindigkeits-Breitbandverbindungen, und es ist relativ einfach, eine lokale SIM-Karte mit einem günstigen Datenpaket zu erwerben. Anbieter wie Orange, SFR und Bouygues Telecom bieten Prepaid-SIM-Karten mit Datenpaketen an, die sich ideal für digitale Nomaden eignen. Ein typisches Paket mit 50 GB Datenvolumen kostet etwa 20-30 EUR pro Monat, was eine preiswerte und flexible Lösung für mobiles Arbeiten darstellt.

Ein weiterer Tipp ist die Nutzung von mobilen Hotspots, um auch an abgelegeneren Orten oder unterwegs eine Internetverbindung zu haben. Dienste wie My Webspot oder TravelWifi bieten tragbare WLAN-Router an, die Sie überall in Frankreich nutzen können.

Sprachkenntnisse und lokale Kultur

Obwohl viele Franzosen Englisch sprechen, ist es hilfreich, wenn Sie zumindest Grundkenntnisse in Französisch mitbringen. Dies erleichtert nicht nur den täglichen Umgang, sondern wird auch von vielen Franzosen sehr geschätzt. Es gibt zahlreiche Apps wie Duolingo oder Babbel, die Sie nutzen können, um die Grundlagen der Sprache zu erlernen. Alternativ bieten Sprachschulen wie Alliance Française Kurse an, die speziell für Expats zugeschnitten sind.

Sich mit der lokalen Kultur vertraut zu machen, ist ebenfalls wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden und sich besser in die französische Gesellschaft zu integrieren. Die französische Arbeitskultur kann etwas formeller sein als in anderen Ländern, und eine gute Work-Life-Balance wird hoch geschätzt.

Es ist üblich, dass das Mittagessen eine längere Pause darstellt und viele Geschäfte und Restaurants mittags für ein bis zwei Stunden schließen. Die Freizeitgestaltung ist ein zentraler Bestandteil des Lebens in Frankreich, und digitale Nomaden sollten sich Zeit nehmen, um die vielfältigen kulturellen Angebote und natürlichen Sehenswürdigkeiten zu genießen, die das Land zu bieten hat.

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Jérôme

Jérôme Lecot