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Die Bretagne als neues Zuhause: Meine Erfahrung als Umweltingenieurin in Rennes

Die Bretagne als neues Zuhause: Meine Erfahrung als Umweltingenieurin in Rennes

Als Umweltingenieurin in Rennes habe ich ein neues Leben gefunden – eines, das Balance, Lebensfreude und berufliche Erfüllung vereint. Während mich in Deutschland der Alltagsstress oft überwältigte, bietet mir die Bretagne eine Lebensqualität, die ich mir zuvor nicht vorstellen konnte. Warum Rennes mein persönlicher Wendepunkt wurde und was diese Stadt so besonders macht, erzähle ich in meiner Geschichte.

 



1. Warum ich mich für Rennes entschieden habe

1. Warum ich mich für Rennes entschieden habe

Die Entscheidung, nach Rennes zu ziehen, fiel nicht über Nacht. In Deutschland war ich in einer angesehenen Firma tätig, verdiente gut und lebte in einer pulsierenden Großstadt – auf den ersten Blick ein ideales Leben. Doch hinter der Fassade sah die Realität anders aus: Lange Arbeitszeiten, ein ständiger Leistungsdruck und das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen, hatten meine Energie und Motivation aufgezehrt. Besonders in den letzten Jahren wurde mir bewusst, dass ich so nicht weitermachen wollte.

Den Anstoß gab ein Gespräch mit einer ehemaligen Studienkollegin, die seit einiger Zeit in Frankreich lebte. Sie erzählte mir von ihrem entspannten Lebensstil, der 35-Stunden-Woche und der Möglichkeit, in einem kleineren, ruhigeren Umfeld zu arbeiten. Ihre Begeisterung für Frankreich weckte meine Neugier. Als ich später eine Stellenausschreibung für eine Position in Rennes entdeckte, begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, ob ein Umzug ins Ausland nicht genau das war, was ich brauchte.

Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, faszinierte mich von Anfang an. Die Stadt bietet eine perfekte Mischung aus moderner Urbanität und traditionellem Charme. Zudem ist Rennes bekannt für ihre Fortschritte in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit – Themen, die mir als Umweltingenieurin besonders am Herzen liegen. Die Nähe zur atemberaubenden bretonischen Küste und die Möglichkeit, in einer Region zu leben, die für ihre Lebensqualität bekannt ist, machten die Entscheidung noch attraktiver.

Natürlich hatte ich Bedenken: Würde ich mich in einem neuen Land zurechtfinden? Würde ich die Sprache schnell genug lernen? Doch die Vorstellung, in einem Umfeld zu arbeiten und zu leben, das weniger hektisch und stressig ist, überwog. Meine Familie und Freunde unterstützten mich bei dieser Entscheidung und gaben mir den Mut, den Schritt zu wagen.

Heute kann ich sagen: Diese Entscheidung war der Anfang eines völlig neuen Lebens, das mir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich unglaublich viel gebracht hat.



2. Mein Berufsalltag als Umweltingenieurin in Frankreich

2. Mein Berufsalltag als Umweltingenieurin in Frankreich

Mein Berufsalltag in Rennes unterscheidet sich grundlegend von dem, was ich aus Deutschland gewohnt war. Als Umweltingenieurin arbeite ich in einem mittelständischen Unternehmen, das sich auf nachhaltige Stadt- und Infrastrukturplanung spezialisiert hat. Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, Lösungen für die effiziente Nutzung von Wasserressourcen zu entwickeln, darunter Projekte zur Regenwassernutzung und zur Verbesserung der Wasserqualität in städtischen Gebieten.

Was mich von Beginn an beeindruckt hat, ist die Arbeitskultur in Frankreich. Hier hat die 35-Stunden-Woche nicht nur symbolischen Wert – sie wird tatsächlich gelebt. Mein Arbeitstag beginnt gegen 9 Uhr, und die Mittagszeit ist eine unverrückbare Konstante. Zusammen mit meinen Kollegen nehme ich oft an einem gemeinsamen Mittagessen teil, bei dem nicht über Arbeit, sondern über persönliche Interessen gesprochen wird. Diese Tradition, Zeit für das Essen und die Gemeinschaft zu nehmen, schätze ich sehr. Sie sorgt für eine entspannte Atmosphäre und stärkt den Zusammenhalt im Team.

Auch die Freiheit bei der Gestaltung der Arbeit ist ein großer Vorteil. Ich habe die Möglichkeit, Projekte eigenständig zu leiten und kreative Lösungen zu entwickeln. Dabei erlebe ich eine flache Hierarchie: Ideen werden unabhängig von der Position wertgeschätzt, und es gibt regelmäßig Brainstorming-Sitzungen, bei denen jeder seine Vorschläge einbringen kann.

Ein Highlight meines Berufsalltags ist die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Gemeinden. So durfte ich an einem Projekt zur Renaturierung eines Flusslaufs in der Nähe von Rennes mitwirken, das darauf abzielt, die Biodiversität zu fördern und das Risiko von Überschwemmungen zu reduzieren. Solche Aufgaben geben mir das Gefühl, einen echten Unterschied zu machen – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Menschen, die hier leben.

Die Work-Life-Balance ist ein weiterer Pluspunkt. Nach Feierabend bleibt genug Zeit für Hobbys, wie Wandern in der bretonischen Landschaft oder den Besuch kultureller Veranstaltungen in Rennes. Stress und Überstunden, die in meinem Job in Deutschland an der Tagesordnung waren, gehören hier der Vergangenheit an. Mein Berufsalltag ist nicht nur produktiver, sondern auch erfüllender geworden.



3. Die Lebensqualität in Rennes: Ein täglicher Genuss

3. Die Lebensqualität in Rennes: Ein täglicher Genuss

Die Lebensqualität in Rennes ist etwas, das ich von Anfang an gespürt habe – sie hat mein Leben auf eine Weise bereichert, die ich mir vorher kaum vorstellen konnte. Die Stadt bietet die perfekte Balance zwischen einem urbanen Lebensstil und einer Nähe zur Natur, die erfrischend und beruhigend zugleich ist.

Ein zentraler Bestandteil meines Alltags ist die Entschleunigung, die Rennes ausstrahlt. Morgens genieße ich oft einen Spaziergang entlang der Vilaine, dem Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt. Die Luft ist frisch, die Straßen ruhig, und überall spürt man die charmante Atmosphäre der Bretagne. Nach der Arbeit verbringe ich gerne Zeit in einem der vielen Parks der Stadt, wie dem wunderschönen Parc du Thabor, der mit seinen Gärten und seiner Ruhe ein idealer Ort zum Entspannen ist.

Was Rennes besonders macht, ist die Nähe zur bretonischen Küste. An den Wochenenden ist es einfach, sich ins Auto oder in den Zug zu setzen und in weniger als einer Stunde die beeindruckenden Klippen von Saint-Malo oder die langen Sandstrände der Côte d’Émeraude zu erreichen. Diese regelmäßigen Ausflüge geben mir das Gefühl, dem Alltag entfliehen und gleichzeitig die Schönheit der Natur genießen zu können.

Auch das kulturelle Leben in Rennes trägt erheblich zur Lebensqualität bei. Die Stadt ist bekannt für ihre Festivals, darunter das berühmte Transmusicales-Festival, und für ihre lebendige Kunst- und Musikszene. Märkte wie der Marché des Lices sind ein weiterer Höhepunkt. Hier kaufe ich regelmäßig frische, regionale Produkte ein und entdecke neue bretonische Spezialitäten.

Die Lebenshaltungskosten in Rennes sind im Vergleich zu großen deutschen Städten überraschend moderat. Ich wohne in einer geräumigen Wohnung im Stadtzentrum, die ich mir in München oder Frankfurt kaum hätte leisten können. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass das Leben hier bewusster ist – weniger hektisch, weniger materialistisch und mehr auf Genuss und Gemeinschaft ausgerichtet.

Rennes hat mir gezeigt, dass Lebensqualität nicht nur ein Konzept ist, sondern etwas, das man täglich spüren kann. Es ist ein Ort, an dem ich nicht nur arbeite, sondern wirklich lebe. Hier habe ich nicht nur eine Stadt, sondern ein Zuhause gefunden.



4. Warum ich Deutschland nicht vermisse

4. Warum ich Deutschland nicht vermisse

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Die französische Bürokratie ist berüchtigt, und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Doch diese kleinen Hindernisse wiegen nicht auf, was ich hier gewonnen habe: Lebensfreude, Freiheit und ein echtes Zuhause.

In Deutschland fühlte ich mich oft gefangen im Hamsterrad, hier in Rennes habe ich das Gefühl, mein Leben selbst in der Hand zu haben. Ich vermisse weder den Stress der Großstadt noch die starren Hierarchien, die ich in deutschen Unternehmen oft erlebt habe. Stattdessen genieße ich die kleinen Dinge – einen Spaziergang entlang der Vilaine, ein spontanes Picknick oder die bretonische Musik, die in den Straßen erklingt.

Rennes hat mir nicht nur eine neue Karriere, sondern auch eine neue Lebensperspektive geschenkt. Wenn ich heute an Deutschland denke, dann mit einem Hauch von Nostalgie, aber ohne Bedauern.

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Jérôme

Jérôme Lecot