Arbeiten im Umwelt- und Klimaschutz in Frankreich: Leitfaden

Frankreich zählt zu den europäischen Vorreitern im Umwelt- und Klimaschutz. Mit Zielen wie Klimaneutralität bis 2050, geringeren Industrieemissionen und dem Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch der Arbeitsmarkt im Umweltsektor – von Ingenieurwesen über Kreislaufwirtschaft bis hin zu Biodiversitätsmanagement. Wer hier Karriere machen möchte, findet vielfältige Berufsfelder, spezialisierte Arbeitgeber und attraktive Gehälter, je nach Region und Branche.
2. Welche Abschlüsse und Studiengänge führen in Umweltberufe
3. Wichtige Unternehmen im Umweltschutz in Frankreich
4. Spezialisierte Jobbörsen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsjobs
5. Gehälter im französischen Umweltsektor
6. Faktoren für Karrierechancen und Gehaltsentwicklung
Die Nachfrage nach Fachkräften im Umweltbereich verteilt sich nicht gleichmäßig über das Land. Einige Regionen sind besonders aktiv, entweder durch starke Industriecluster, erneuerbare Energieprojekte oder ökologische Initiativen.
Schwerpunkt | Beschreibung | |
---|---|---|
Île-de-France (Paris und Umgebung) | Umweltberatung, Energieeffizienz, Nachhaltigkeitsmanagement | Sitz vieler nationaler Behörden und Konzernzentralen; breite Nachfrage nach Ingenieur-, Beratungs- und Managementrollen im Umweltbereich. |
Auvergne-Rhône-Alpes (Lyon, Grenoble) | Wasserwirtschaft, Umwelttechnik, Forschung | Starkes Netzwerk aus Forschungseinrichtungen und Industrie; zahlreiche Projekte in Wasser, Recycling und Umwelttechnik. |
Okzitanien (Toulouse, Montpellier) | Erneuerbare Energien, Agroökologie, Biodiversität | Wachsende Start-up-Szene und Forschungsprojekte, besonders in Solarenergie, nachhaltiger Landwirtschaft und Wasserressourcen. |
Provence-Alpes-Côte d'Azur (Marseille, Nizza) | Meeresschutz, Abfallmanagement, nachhaltiger Tourismus | Fokus auf Küsten- und Meeresökologie sowie städtische Nachhaltigkeitsprojekte; Bedarf an Spezialist:innen für Küstenmanagement. |
Neu-Aquitanien (Bordeaux, La Rochelle) | Forstwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Küstenschutz | Region mit Initiativen zu nachhaltigem Bauen, CO₂-Reduktion und Schutz der Küstengebiete; Nachfrage nach Projektleiter:innen und Expert:innen für Kreislaufwirtschaft. |
Bretagne & Normandie (Rennes, Le Havre) | Offshore-Wind, Küstenmanagement, nachhaltige Landwirtschaft | Vorreiter bei Offshore-Windprojekten und maritimer Forschung; zudem viele Programme zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und Küstenschutz. |
Für den Einstieg in den französischen Umweltsektor ist eine solide Ausbildung im naturwissenschaftlichen, technischen oder ökologischen Bereich erforderlich. Frankreich bietet eine breite Palette spezialisierter Studiengänge auf Universitäts- und Ingenieursschulebene.
Typische Studienrichtungen:
- Umwelt & nachhaltige Entwicklung (Licence / Master en Environnement et Développement durable)
- Umweltingenieurwesen (Génie de l'environnement)
- Geowissenschaften, Hydrologie (Sciences de la Terre et de l'eau)
- Ökologie & Artenschutz (Écologie, Biodiversité et Conservation)
- Erneuerbare Energien & Energieeffizienz (Énergie renouvelable et efficacité énergétique)
- Umweltmanagement & CSR (Management environnemental & RSE)
- Nachhaltige Stadt- und Regionalplanung (Urbanisme durable & aménagement du territoire)
Empfohlene Hochschulen und Grandes Écoles:
- Université Paris-Saclay: Umweltwissenschaften, Klimaforschung
- AgroParisTech: Umwelttechnik, Agrarökologie, Ressourcennutzung
- École des Mines de Saint-Étienne: Energie- und Umwelttechnik
- Université de Montpellier: Biodiversität, nachhaltige Entwicklung
- INSA Lyon: Ingenieurstudiengänge mit Spezialisierung Umweltmanagement
- École Polytechnique & Sciences Po Paris: Nachhaltigkeitsmanagement & Umweltpolitik
💡 Gut zu wissen: Master-Niveau (Bac +5) ist für Führungs- oder Ingenieurpositionen meist Voraussetzung. Für technische oder operative Tätigkeiten reicht oft ein Bac +2/Bac +3 (z. B. BTS oder Licence professionnelle).
Frankreich verfügt über eine Vielzahl führender Arbeitgeber, die im Bereich Umwelt- und Klimaschutz tätig sind. Sie decken ein breites Spektrum ab, von Wasser- und Abfallmanagement über erneuerbare Energien bis hin zu Biodiversitätsprojekten.
Im Folgenden werden einige der wichtigsten Akteure vorgestellt, bei denen Fachkräfte im Umweltsektor vielfältige Karrieremöglichkeiten finden.
- Veolia: führend in den Bereichen Wasser, Abfall, Energie und integrierte Umweltdienstleistungen
- Suez: spezialisiert auf Wasseraufbereitung, Recycling, Abfallmanagement und Kreislaufwirtschaft
- Biotope: Experte für Umweltgutachten, Biodiversität und Naturschutzprojekte
- Derichebourg Environnement: tätig im Recycling, in kommunalen Umweltdiensten und der industriellen Reinigung
- Séché Environnement: spezialisiert auf die Behandlung und Verwertung von Industrieabfällen sowie Standortsanierung
- EDF: großer Energiekonzern mit wachsendem Engagement im Bereich erneuerbare Energien
- Engie: internationaler Energieversorger mit Fokus auf erneuerbare Energien und Dekarbonisierung
- TotalEnergies: breit aufgestelltes Energieunternehmen mit Investitionen in Solar-, Windund Biogasprojekte
- Groupe Ortec: bietet Ingenieurleistungen, Umwelttechnik und Entsorgungsdienste an
- TERA Environnement: spezialisiert auf Umweltanalysen, Luftqualitätsmessungen und Smart-City-Projekte
Wer in Frankreich eine Stelle im Umweltsektor sucht, kann aus mehreren spezialisierten Jobplattformen wählen, die gezielt auf grüne Berufe und nachhaltige Entwicklung ausgerichtet sind:
- SustainableJobs: Eine spezialisierte Plattform ausschließlich für Stellenangebote im Bereich Umwelt, Energie, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.
- Orientation-Environnement: Bietet neben Stellenanzeigen umfassende Informationen zu Umweltberufen, Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten.
- Emplois-Environnement: Die älteste französische Jobbörse für Umweltberufe mit einem breiten Angebot an Positionen in Ingenieurwesen, Recycling, Wasser- und Abfallwirtschaft.
- Greenunivers: Kombination aus Nachrichtenportal und Jobbörse, spezialisiert auf grüne Wirtschaft, Cleantech und erneuerbare Energien.
- Hellowork: Allgemeine französische Jobplattform, die regelmäßig zahlreiche Umwelt- und Nachhaltigkeitsjobs in unterschiedlichen Branchen veröffentlicht.
- Jobteaser: Besonders auf Studierende und Berufseinsteiger ausgerichtet, mit einem wachsenden Angebot an Umwelt- und Nachhaltigkeitspositionen.
Die Löhne im französischen Umweltsektor variieren je nach Berufsfeld, Erfahrung und Unternehmensgröße, bieten jedoch insgesamt gute Entwicklungsmöglichkeiten in einer wachsenden Branche.
Unternehmensgröße / Kontext | Durchschnittsgehalt (brutto/Jahr) | |
---|---|---|
Umweltbeauftragter | Mittelständische Beratungsfirmen / Kommunen | 35.000 – 47.000 € |
Umweltingenieur | Große Industrie- oder Energieunternehmen | 45.000 – 60.000 € |
Umweltmanager | Großunternehmen / Industrie / Verwaltung | 50.000 – 65.000 € |
Projektleiter Umwelt | Öffentliche Träger / NGO / Engineering | 40.000 – 55.000 € |
Umweltberater | Kommunen, Kammern, Agenturen | 35.000 – 50.000 € |
Wasseraufbereitungstechniker | Mittelgroße Unternehmen / Versorger | 28.000 – 38.000 € |
Projektleiter Erneuerbare Energien | Private Energieunternehmen / Start-ups | 50.000 – 70.000 € |
Experte für Biodiversität / Ökologe | Umweltbüros, Forschung, NGOs | 38.000 – 55.000 € |
🔎 Hinweis: In der Region Île-de-France liegen Gehälter im Schnitt 10–20 % höher als im Landesdurchschnitt, während der öffentliche Sektor meist etwas darunter liegt, dafür aber stabile Arbeitsbedingungen bietet.
Wer im französischen Umweltsektor Karriere machen möchte, sollte neben Ausbildung und Erfahrung auch weitere Faktoren beachten, die die Chancen auf interessante Positionen und attraktive Gehälter beeinflussen. Das sind die wichtigsten Einflussgrößen:
Erfahrung & Spezialisierung: Experten für Energieeffizienz, Ökobilanzen oder Umweltrecht erzielen höhere Gehälter.
Standort: Paris und Lyon bieten mehr Jobs, aber auch höhere Lebenshaltungskosten.
Sprachkenntnisse & Internationalität: Englisch und Deutsch sind im internationalen Umweltbusiness ein Plus.
Zusatzqualifikationen: Kenntnisse in GIS, ISO 14001, Umweltrecht oder Projektmanagement (PMI, PRINCE2) erhöhen das Profil.
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Olivier Geslin

