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Bewerbung, Lebenslauf, Anschreiben in Frankreich: Welche Tipps sind 2025 komplett veraltet?

Bewerbung, Lebenslauf, Anschreiben in Frankreich: Welche Tipps sind 2025 komplett veraltet?

Eine erfolgreiche Bewerbung in Frankreich erfordert ein gutes Verständnis der aktuellen Erwartungen von Unternehmen. Während einige Bewerbungsregeln zeitlos bleiben, gibt es viele überholte Ratschläge, die 2025 nicht mehr gelten. Wer diese veralteten Tipps vermeidet, erhöht seine Chancen auf eine erfolgreiche Anstellung.

Die folgenden Tipps stammen von den erfahrenen Personalberatern des Recruiting- und Beratungsunternehmens Eurojob-Consulting, das sich auf die Vermittlung deutschsprachiger Fachkräfte in Frankreich spezialisiert hat.

 



1. Veraltete Strukturen im Lebenslauf: Was 2025 nicht mehr funktioniert

1. Veraltete Strukturen im Lebenslauf: Was 2025 nicht mehr funktioniert

Chronologischer Lebenslauf vs. kompetenzbasierter Lebenslauf

Früher war es üblich, dass ein französischer Lebenslauf strikt chronologisch aufgebaut war, beginnend mit der Schulbildung und gefolgt von den beruflichen Erfahrungen. 2025 gilt diese Struktur als überholt.

"Unternehmen in Frankreich bevorzugen heute einen kompetenzbasierten Lebenslauf, bei dem die relevantesten Fähigkeiten und Erfahrungen zuerst genannt werden. "

Lea Orellana-Negrin
Recruiter
Eurojob-Consulting

Lea


Laut einer Studie des französischen Jobportals Pôle Emploi aus dem Jahr 2024 bevorzugen 65 % der Personalverantwortlichen einen kompetenzbasierten CV, da er ihnen hilft, die Eignung des Bewerbers schneller zu erkennen. Besonders in den Bereichen IT, Marketing und Ingenieurwesen wird verstärkt auf Skills und Projekterfahrung geachtet.

Ein Beispiel: Ein Data Analyst mit fünf Jahren Erfahrung sollte nicht erst sein Studium und seine ersten Praktika auflisten, sondern direkt mit den wichtigsten Fähigkeiten beginnen, z. B.:

  • Datenanalyse mit Python und SQL – 5 Jahre Erfahrung, u. a. bei Capgemini
  • Erstellung von Dashboards mit Tableau und Power BI – Umsetzung in 10+ Projekten
  • Automatisierung von Datenprozessen – Einsparung von 20 % der Arbeitszeit im Unternehmen

Diese Struktur macht es Personalverantwortlichen einfacher, die wichtigsten Qualifikationen auf einen Blick zu erkennen.

Ist die Ein-Seiten-Regel noch aktuell?

Ein weiterer veralteter Tipp ist die Einhaltung der strengen Ein-Seiten-Regel. Während diese in manchen Branchen noch gilt, erwarten viele Unternehmen ausführlichere Informationen. Ein zweiseitiger Lebenslauf ist besonders für Fachkräfte und Bewerber mit mehreren Jahren Berufserfahrung inzwischen akzeptiert.

Laut einer Umfrage von LinkedIn Frankreich aus dem Jahr 2024 halten 78 % der französischen Personaler einen längeren CV für akzeptabel, wenn er gut strukturiert ist und nur relevante Informationen enthält.

Die Ausnahme bleibt für Berufsanfänger und Junior-Positionen. In diesem Fall sollte der Lebenslauf auf eine Seite beschränkt bleiben, um Klarheit zu bewahren.

Welche Kategorien sind überflüssig?

Ein weiterer Punkt betrifft klassische Kategorien wie „Hobbys“ oder „Persönliche Interessen“, die oft nicht mehr notwendig sind. Früher wurde empfohlen, diese Angaben zu machen, um einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen. 2025 erwarten französische Arbeitgeber jedoch einen klar strukturierten CV, der auf die Stelle zugeschnitten ist.

Schlechte Beispiele:

  • „Reisen, Kino, Lesen“ → zu allgemein, keine Relevanz für den Job
  • „Fußball, Fitness, Kochen“ → keine Verbindung zur ausgeschriebenen Stelle

Gute Beispiele (nur wenn relevant):

  • „Mitglied bei Le Wagon, einem führenden Bootcamp für Webentwicklung“
  • „Teilnahme an Hackathons – Gewinner des Data Science Hackathon 2023“
  • „Organisator von Networking-Events für Expats in Paris“

Wer dennoch Hobbys angibt, sollte darauf achten, dass sie einen Mehrwert für den Job bieten und eine Verbindung zur ausgeschriebenen Position haben.

Ein veralteter Lebenslauf kann die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich reduzieren. Die wichtigsten Änderungen für 2025 sind:

  • Kompetenzbasiertes Format statt rein chronologischer Reihenfolge
  • Zwei Seiten für erfahrene Bewerber akzeptabel
  • Relevante Informationen stehen im Vordergrund – keine unnötigen Details

Wer sich an diese neuen Standards hält, verbessert seine Chancen, bei französischen Arbeitgebern positiv aufzufallen.



2. Ist das klassische Anschreiben noch notwendig?

2. Ist das klassische Anschreiben noch notwendig?

Das Ende des traditionellen Anschreibens?

Lange Zeit galt das Anschreiben (lettre de motivation) als unverzichtbarer Bestandteil jeder Bewerbung in Frankreich.

"2025 hat sich die Situation jedoch stark verändert: Viele Unternehmen, insbesondere in den Bereichen IT, Startups und Ingenieurwesen, verzichten mittlerweile darauf oder erwarten nur noch eine kurze, prägnante Begründung der Motivation direkt im E-Mail-Text oder Bewerbungsformular."

Lea Orellana-Negrin
Recruiter
Eurojob-Consulting

Lea


Laut einer Studie von APEC aus dem Jahr 2024 lesen mehr als 50 % der Personalverantwortlichen das Anschreiben nicht mehr gründlich, insbesondere bei technischen Berufen. Stattdessen legen sie mehr Wert auf den Lebenslauf und ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil.

Einige französische Großunternehmen wie Airbus, Dassault Systèmes oder Schneider Electric haben den Bewerbungsprozess bereits vereinfacht und verlangen häufig nur einen CV oder ein LinkedIn-Profil, anstatt ein ausführliches Anschreiben.

Welche Alternativen gibt es zum klassischen Anschreiben?

Da Unternehmen heutzutage schnelle und effiziente Bewerbungen bevorzugen, gibt es neue Formate, die das klassische Anschreiben ersetzen:

Kurzanschreiben in der E-Mail oder im Bewerbungsformular

- Beispiel:

"Sehr geehrte Frau Dupont, mit meiner fünfjährigen Erfahrung als Softwareentwickler in der Automobilbranche bin ich überzeugt, dass ich einen wertvollen Beitrag zu Ihrem Team leisten kann. Meine Spezialgebiete sind Embedded Systems und C++. Ich freue mich auf ein Gespräch, um meine Motivation näher zu erläutern. Mit freundlichen Grüßen, Max Müller."

Ein Motivationsabschnitt direkt im Lebenslauf

  • Viele Unternehmen erlauben es, einen kurzen Abschnitt mit der Überschrift „Motivation“ oder „Profil“ in den Lebenslauf einzufügen.
  • Beispiel: "Erfahrener Vertriebsleiter mit Fokus auf nachhaltige Energielösungen. Leidenschaftlich daran interessiert, innovative Strategien für den französischen Markt zu entwickeln."

LinkedIn als neue Bewerbungsmethode

- 87 % der französischen Recruiter nutzen LinkedIn aktiv zur Talentsuche (Quelle: LinkedIn Frankreich).

- Ein aussagekräftiges „About Me“-Profil auf LinkedIn kann das klassische Anschreiben ersetzen.

Wann ist ein Anschreiben noch notwendig?

Trotz dieser Trends gibt es noch Situationen, in denen ein traditionelles Anschreiben sinnvoll oder sogar erforderlich ist:

  • Bewerbungen im öffentlichen Dienst oder bei traditionellen Unternehmen wie BNP Paribas oder TotalEnergies.
  • Führungspositionen, bei denen eine detaillierte Erklärung der Motivation wichtig ist.
  • Initiativbewerbungen, da hier keine klassische Stellenanzeige existiert, auf die sich der Lebenslauf direkt beziehen kann.

Fazit: Anschreiben 2025 – Ja oder Nein?

  • In modernen Unternehmen oft nicht mehr erforderlich
  • Ein kurzes Motivationsschreiben per E-Mail ist oft ausreichend
  • LinkedIn-Profile und Kurzprofile ersetzen zunehmend das klassische Format

Nur noch in speziellen Branchen oder traditionellen Unternehmen zwingend notwendig

Bewerber sollten sich daher vor jeder Bewerbung überlegen, ob ein klassisches Anschreiben wirklich erwartet wird, oder ob eine moderne Alternative besser ankommt.



3. Foto und persönliche Daten: Was ist noch sinnvoll?

3. Foto und persönliche Daten: Was ist noch sinnvoll?

Sind Fotos im Lebenslauf noch notwendig?

In Frankreich war es lange Zeit üblich, dass ein Lebenslauf ein Bewerbungsfoto enthielt. 2025 ist dies jedoch nicht mehr zwingend erforderlich – und kann in manchen Fällen sogar als Nachteil gewertet werden.

Laut einer Umfrage von Meteojob, einem der führenden französischen Jobportale, bevorzugen 47 % der französischen Personaler einen CV ohne Foto, da sie Diskriminierung vermeiden und sich ausschließlich auf die Qualifikationen der Bewerber konzentrieren möchten. In internationalen Unternehmen, insbesondere bei Konzernen wie L'Oréal oder Sanofi, ist ein neutraler, kompetenzbasierter Lebenslauf ohne Foto oft die bessere Wahl.

Es gibt jedoch Ausnahmen: In kreativen Branchen wie Mode, Design oder Schauspiel kann ein Foto weiterhin ein Pluspunkt sein, insbesondere wenn es um Personal Branding geht.

Welche persönlichen Daten sollten Bewerber weglassen?

Früher war es in Frankreich üblich, im Lebenslauf zahlreiche persönliche Informationen anzugeben, darunter:

Veraltete Angaben im Lebenslauf:

  • Geburtsdatum
  • Nationalität
  • Familienstand (ledig, verheiratet, Kinderanzahl)
  • Vollständige Adresse

Diese Angaben sind 2025 nicht mehr notwendig und können sogar zur Diskriminierung führen. Laut der französischen Anti-Diskriminierungsbehörde Defenseur des Droits ist es Unternehmen verboten, Bewerber aufgrund ihres Alters, ihrer Herkunft oder ihres Familienstands zu benachteiligen. Daher sollten Kandidaten nur relevante Informationen angeben.

Empfohlene Angaben im Lebenslauf:

  • Name und Vorname
  • E-Mail-Adresse (am besten eine professionelle Adresse wie „vorname.nachname@email.com“)
  • Telefonnummer (mit internationaler Vorwahl, falls erforderlich)
  • LinkedIn-Profil (wenn gut gepflegt)
  • Stadt und Land (ohne vollständige Adresse, z. B. „Paris, Frankreich“)

Warum ist eine vollständige Adresse nicht mehr erforderlich?

Viele Bewerber fragen sich, ob sie ihre vollständige Wohnadresse angeben müssen. 2025 ist dies nicht mehr nötig. In der Regel reicht die Angabe der Stadt oder Region, da die meisten Unternehmen digitale Kommunikation bevorzugen.

Beispiel: „12 Rue Lafayette, 75009 Paris, Frankreich“ : „Paris, Frankreich“

Besonders bei Remote-Jobs oder internationalen Bewerbungen ist es sinnvoll, den Fokus auf Flexibilität und Verfügbarkeit zu legen, anstatt eine feste Adresse anzugeben.

Indem Bewerber diese veralteten Angaben weglassen, erhöhen sie ihre Chancen auf eine faire und professionelle Bewertung ihrer Qualifikationen.



4. Die digitale Bewerbung: Diese alten Fehler kosten Chancen

4. Die digitale Bewerbung: Diese alten Fehler kosten Chancen

1. Unprofessionelle E-Mail-Adressen und Dateibenennung

Eine der häufigsten Fehler bei digitalen Bewerbungen ist eine unprofessionelle E-Mail-Adresse. Wer sich mit einer Adresse wie „coolguy92@email.com“ oder „princess_love@email.fr“ bewirbt, hinterlässt sofort einen schlechten Eindruck.

Besser: Eine seriöse Adresse mit Vor- und Nachnamen, z. B. max.mueller@email.com.

Vermeiden: Nicknames, Zahlenkombinationen oder persönliche Begriffe.

Ein weiteres Problem ist die falsche Benennung von Bewerbungsdokumenten. Eine Datei mit dem Namen „CV_final_version3.pdf“ oder „Lebenslauf_neu_neu.pdf“ wirkt chaotisch. Personalverantwortliche bevorzugen klare, strukturierte Namen.

Empfohlene Benennung:

  • Lebenslauf_Max_Mueller.pdf
  • Anschreiben_SAP_Consultant_Max_Mueller.pdf

2. Zu große oder falsche Dateiformate

Viele Bewerber übersehen, dass Bewerbungsunterlagen oft durch Bewerbermanagementsysteme (ATS) gescannt werden. Diese Systeme haben Schwierigkeiten mit ungewöhnlichen Dateiformaten oder großen Dateien.

Häufige Fehler:

  • Lebenslauf als Word-Dokument (.docx) statt PDF
  • Dateien mit mehr als 2 MB Größe
  • Scans von gedruckten Dokumenten (schlechte Lesbarkeit für ATS-Systeme)

Beste Lösung:

  • PDF-Format verwenden, um Formatierung beizubehalten
  • Dateigröße unter 2 MB halten
  • Keine Scans, sondern direkt erstellte digitale Dokumente

Einige Unternehmen wie L’Oréal oder BNP Paribas setzen bereits stark auf KI-gestützte Bewerbungsverfahren, bei denen Bewerbungen mit schlecht formatierten Dokumenten sofort aussortiert werden.

3. Fehlende oder ungepflegte Online-Präsenz

Heutzutage überprüfen Recruiter nicht nur den Lebenslauf, sondern auch die Online-Präsenz der Bewerber. Laut einer Studie von LinkedIn Frankreich aus dem Jahr 2024 schauen sich 87 % der französischen Personaler das LinkedIn-Profil der Kandidaten an, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Essentiell für eine professionelle Online-Präsenz:

  • Aktuelles LinkedIn-Profil mit professionellem Foto
  • Eine gut formulierte „Über mich“-Sektion mit relevanten Keywords
  • Klare Darstellung von Erfahrungen und Projekten

Häufige Fehler:

  • Veraltete oder leere LinkedIn-Profile
  • Unprofessionelle Inhalte auf Social Media – Recruiter überprüfen oft Facebook, Instagram oder Twitter

Tipp: Wer in kreativen Berufen arbeitet (Design, Marketing, IT), sollte ein Portfolio auf Plattformen wie Behance oder GitHub anlegen.

4. Massenbewerbungen ohne Anpassung

Viele Bewerber senden die gleiche Standardbewerbung an Dutzende Unternehmen – ein schwerer Fehler. Französische Recruiter erwarten eine personalisierte Bewerbung, die sich auf die jeweilige Stellenausschreibung bezieht.

Veraltete Strategie:

  • Ein generischer Lebenslauf und Anschreiben für alle Bewerbungen

    Bessere Strategie:

  • Bewerbungsunterlagen individuell anpassen

  • Relevante Keywords aus der Stellenanzeige verwenden

  • Den Namen des Ansprechpartners recherchieren und direkt ansprechen

Beispiel:

NEIN : „Sehr geehrte Damen und Herren, ich bewerbe mich für die Stelle als Projektmanager.“

JA : „Sehr geehrte Frau Dupont, mit meiner Erfahrung im internationalen Projektmanagement bin ich überzeugt, dass ich einen wertvollen Beitrag zu Ihrem Team bei Airbus leisten kann.“

Wer diese Tipps beachtet, vermeidet typische Fehler und erhöht die Chancen, von französischen Unternehmen wahrgenommen zu werden.
Wer sich an diese neuen Standards hält, hat deutlich bessere Chancen, bei französischen Arbeitgebern positiv aufzufallen.

Mehr dazu:

 

Olivier

Olivier